«Gesellschaftlich-politische Brisanz und literarische Prägnanz»: Der in Thun aufgewachsene Zürcher Schriftsteller Lukas Bärfuss («Hundert Tage») erhält den Solothurner Literaturpreis 2014. Die Auszeichnung ist mit 20’000 Franken dotiert.
Der 43-jährige Autor wird für sein «bereits beachtliches Oeuvre» ausgezeichnet, wie aus einem Communiqué der Solothurner Literaturtage vom Mittwoch hervorgeht.
Bärfuss verfasste bislang eine Novelle, zwei Romane und siebzehn Theaterstücke. Sein jüngster Werk, der Roman «Koala», in dem der Suizid seines Bruders thematisiert wird, ist eben erst erschienen.
Bärfuss «nähert sich den grossen Themen unserer Existenz, den Verwerfungen im Zwischenmenschlichen eben so wie im Gesellschaftlichen mit persönlicher Dringlichkeit und ohne Scheu», erklärte die Jury mit Hans Ulrich Probst, Christine Tresch und Beat Mazenauer in ihrer Erklärung zur Preisvergabe.
Bärfuss trete auch immer wieder mit pointierten Essays und Debattenbeiträgen an die Öffentlichkeit, hiess es weiter: «Er hat sich als eine der wichtigsten Stimmen im aktuellen Diskurs um die Entwicklung der Schweiz profiliert.» Die Preisverleihung findet während der Solothurner Literaturtage am Sonntag, 1. Juni, statt.
Der Solothurner Literaturpreis wird seit 1994 jedes Jahr «für hervorragende literarische Leistungen an deutschsprachige Autorinnen und Autoren» verliehen. Bisherige Preisträger waren unter anderem Klaus Merz, Christoph Hein, Juli Zeh und zuletzt Franz Hohler.