Luzern, St. Gallen und Solothurn im fasnächtlichen Ausnahmezustand

Gewohnt pünktlich, gewohnt früh: Am Schmutzigen Donnerstag um fünf Uhr haben rund 15’000 Fasnächtler die Stadt Luzern aus dem Winterschlaf gerissen und an der Tagwache der Safran-Zunft den Einzug der Fritschi-Familie gefeiert. Der Umzug am Nachmittag lockte 22’000 Personen an.

Die Narren sind los: Eine Guggenmusig zieht am frühen Morgen durch die Luzerner Altstadt (Bild: sda)

Gewohnt pünktlich, gewohnt früh: Am Schmutzigen Donnerstag um fünf Uhr haben rund 15’000 Fasnächtler die Stadt Luzern aus dem Winterschlaf gerissen und an der Tagwache der Safran-Zunft den Einzug der Fritschi-Familie gefeiert. Der Umzug am Nachmittag lockte 22’000 Personen an.

Der mit Fackeln beleuchtete Nauen brachte die fasnächtliche Symbolfigur Bruder Fritschi samt Familie und dem diesjährigen Fritschivater Damian Hunkeler via Seeweg zum Schwanenplatz. Noch bevor sich die Nacht richtig verabschieden konnte, war Luzern im Ausnahmezustand.

Eskortiert von Guggenmusigen bewegte sich der Festzug zum Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz. Es folgte der traditionelle Fötzeliregen und die Orangenschlacht. Danach herrschte auf den Strassen und Plätzen der Altstadt grosses Gedränge; wie wild wurde getrommelt, gepaukt und getanzt.

Am Nachmittag ging der Fritschi-Umzug über die Bühne, dessen Tradition bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht. 22’000 Personen (2011: 25’000) säumten die Umzugsroute, die vom Luzernerhof über die Seebrücke bis in die Neustadt führte.

Bundesrätlicher Besuch am Umzug

36 offizielle und zahlreiche wilde Sujets zogen während gut zwei Stunden durch die Stadt. Mit dabei: Der „Gesamtbundesrat“. Zum verwechseln ähnlich waren die Masken von Berset, Leuthard und Co., die ihren Auftritt sichtlich genossen.

Es reihten sich auch zahlreiche Wesen aus der Märchen- und Phantasiewelt ein. Hexen, Gnome und andere schaurige Existenzen präsentierten sich den Zuschauern.

Nicht verkleidet und tatsächlich an der Arbeit war hingegen die Film-Crew der Kirmi-Serie „Tatort“. Sie nämlich drehte die neuste Folge, die „Schmutziger Donnerstag“ heisst und an der Luzerner Fasnacht spielt. Im Vorfeld wurde verschiedentlich befürchtet, diese Produktion werde Luzern und die Fasnacht verunglimpfen.

Schräge Töne im verschneiten St. Gallen

Schräge Töne, fantasievolle Kostüme und Wolken von Konfetti prägen seit Donnerstagmorgen auch das Bild in der verschneiten St. Galler Innenstadt. Fasnächtler und Guggenmusiken bliesen um Punkt 6 Uhr zum traditionellen „Agugge“ auf dem Marktplatz.

Mit Pauken und Trompeten ziehen die gut 30 „Guggen“ seither durch die Gassen, um die Passanten zu erheitern und ihre Trommelfelle zu strapazieren. Angesichts der winterlichen Verhältnisse wird auch gerne Zuflucht an der Wärme in Beizen gesucht.

Höhepunkt des närrischen Treibens ist der „Föbü-Verschuss“ am Samstagabend auf dem Blumenmarkt. Dann wird der 39. Ehren-Födlebürger (Föbü) mit einer monströsen Konfetti-Kanone in den Fasnachtshimmel befördert. Wer neuer Föbü wird, ist wie immer ein ziemlich gut gehütetes Geheimnis.

Startschuss auch in Solothurn

Auch in Solothurn brach das närrische Treiben los: Mit der traditionellen Chesslete rissen tausende in weisse Nachthemden gekleidete Narren die Stadt mit viel Lärm aus dem Schlaf. Die Fasnacht steht unter dem Motto „s’passt“.

Um Punkt 5 Uhr gab der Oberchessler auf dem Friedhofplatz den still und leise angereisten Fasnächtlern das Startzeichen. Auf Kommando nahmen sie ihre Glocken, Rätschen, Hörner und andere Lärminstrumente in Betrieb und zogen durch die Solothurner Altstadt und Vorstadt.

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