Der Luzerner Polizeikommandant Beat Hensler gibt nach Vorwürfen von Gewalt im Polizeikorps sein Amt ab. Der Vertrauensverlust bei seinen politischen Vorgesetzten sowie im Korps verunmöglichten eine Weiterführung des Kommandos, teilte die Regierung am Dienstag mit.
Hensler wird seine Funktion per 15. Dezember 2013 in gegenseitigem Einvernehmen abgeben. Über die Details sei Stillschweigen vereinbart worden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Der Regierungsrat beschloss, die Führung der Polizei neu zu ordnen. Dem Kommandanten soll künftig ein vollamtlicher Vizekommandant zur Seite stehen. Die beiden Stellen werden ausgeschrieben.
Im Schlussbericht zu Gewaltvorfällen im Luzerner Polizeikorps ortet der externe Gutachter Jürg Sollberger grundsätzliche Defizite im Arbeits- und Führungsverhalten der Polizeileitung. Zudem konstatiert er mangelndes Vertrauen zwischen dem Kommandanten und der Justizdirektorin.
Laut Sollberger komme es bei der Luzerner Polizei nicht häufiger als in anderen Korps zu problematischen Situationen, hingegen gebe es Mängel beim Umgang mit Problemfällen, schreibt die Luzerner Regierung in einer Mitteilung.
In vier von acht als erheblich eingestuften Fällen beanstandet Sollberger die Reaktionen des Kommandanten Beat Hensler. Zudem habe Hensler Regierungsrätin Yvonne Schärli (SP) über relevante Vorgänge teils «ungenügend oder gar nicht» orientiert.