Bei einem Treffen am Donnerstagabend in Paris haben der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron und der Zentrumspolitiker François Bayrou ihr Bündnis für die Präsidentschaftswahl besiegelt.
Nach dem Gespräch in einem Museumsrestaurant sagte Bayrou, er werde «alles tun», um Macron im Wahlkampf zu helfen. Ein Regierungsamt für ihn nach einem möglichen Wahlsieg des parteilosen Macron sei kein Thema des Gesprächs gewesen.
Der 65-jährige Politikveteran und Vorsitzende der Zentrumspartei MoDem hatte Macron am Mittwoch eine «Allianz» für die Präsidentschaftswahl in zwei Monaten angeboten. Der 39-jährige Ex-Wirtschaftsminister nahm das Angebot umgehend an. Beide Politiker stehen für einen Kurs der Mitte und wollen die Spaltung zwischen linkem und rechtem Lager nach eigenen Angaben überwinden.
Macron will im Falle seines Sieges der Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit Priorität einräumen. Die Arbeitslosigkeit könne von derzeit zehn Prozent bis 2022 auf sieben Prozent verringert werden, sagte Macron der Zeitung «Les Echos» am Donnerstag.
Zugleich schlug Macron vor, die Unternehmenssteuern auf 25 Prozent von derzeit 33,3 Prozent zu senken. Ausserdem solle die Zahl der Staatsbediensteten um 120’000 verringert werden. Frankreich werde seine der EU gegebenen Zusagen über den Abbau der Staatsverschuldung einhalten.
Macron hat mit seiner Präsidentschaftskandidatur für Furore gesorgt und gilt als ernsthafter Anwärter auf den Elysée-Palast.
In Umfragen wieder auf zweitem Platz
Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop-Fiducial käme der sozialliberale Reformpolitiker im ersten Wahlgang am 23. April mit 22,5 Prozent auf den zweiten Platz – hinter der Rechtsextremen Marine Le Pen mit 26,5 Prozent, aber vor dem konservativen Kandidaten François Fillon mit 20,5 Prozent.
In der Stichwahl am 7. Mai würde sich Macron demnach klar gegen Le Pen durchsetzen. Im Vergleich zur Vorwoche konnte der 39-Jährige, der unter dem sozialistischen Staatschef François Hollande zwei Jahre lang Wirtschaftsminister war, drei Prozentpunkte zulegen.