Mad Max ist eine Ikone der Science-Fiction-Welt und die Rolle hat Mel Gibson zu einem Weltstar gemacht. Ob das Spiel auch an die grossartigen Filme herankommt, zeigt unser Test.
Wirklich schön ist es in der Welt von Max nicht...
Üble Gesellen wohin das Auge blickt – aber Max weiss sich zu helfen...
Eine flotte Karre ist schon praktisch in der Endzeit...
Auch die Gegner von Max sind mit prima Wagen unterwegs...
Ein U-Boot nützt nicht viel in der Wüste – aber schick aussehen tut es schon...
Da wird aber viel kostbares Öl verbrannt, bei den Jungs...
Der Magnum Opus bietet auch eine prima Sonnenterrasse (oder einen Geschützstand)...
1979 erschuf George Miller mit Mad Max eine Franchise, die einen festen Platz in der Popkultur erobert hat und Mel Gibson zu einem Superstar werden liess. Wo immer Medien-Künstler postapokalyptische Szenarien erschaffen, wird Mad Max zitiert. Und die Erfolgsgeschichte ist noch nicht vorbei: Dieses Jahr hat Miller 30 Jahre nach dem letzten Teil eine weitere Fortsetzung in die Kinos gebracht, die ihren Vorgängern in nichts nachsteht und verdienterweise zu den besten Action-Filmen des Jahres zählt.
Quasi parallel dazu erscheint nun mit MAD MAX ein neues Videospiel, das jedoch eine komplett eigenständige Geschichte erzählt. Max wird von einer Gruppe War Boys seiner gesamten Habseligkeiten beraubt. Auf der Suche nach seinem treuen Kampfwagen Interceptor trifft er den deformierten Mechaniker Chumbucket. Dieser eröffnet ihm, es sei Max’ Bestimmung, das ultimative Fahrzeug, den Magnum Opus, zu erschaffen und zu fahren. Und obschon er Chumbuckets religiöse Besessenheit von Fahrzeugen nicht teilt, schliesst er sich mit ihm zusammen. Der Magnum Opus könnte nämlich das geeignete Mittel sein, grausame Rache an den Wild Boys und deren Anführer Scabrous Scrotus zu nehmen.
Wer umfangreiche und komplexe Stories sucht, ist bei der Mad-Max-Franchise seit jeher an der falschen Adresse. Hier geht es um Atmosphäre und Action. Keine der Figuren ist Fan von vielen Worten. Stattdessen sprechen meistens die Waffen, und von denen gibt es in der trostlosen Welt mehr als genug. Genauso wie Autos, die aber wenig mit strassentauglichen Fahrzeugen gemein haben. Die Fahrzeugwelt von Mad Max besteht aus zusammengebastelten waffenstrotzenden PS-Boliden und gepanzerten Lastwagen.
Äusserst brutal
Auf der Suche nach den Einzelteilen des Magnum Opus durchstreift Max die offene Spielwelt bevorzugt per Auto. Nicht selten begegnet er dabei einer der verschiedenen Fraktionen des Spiels, die ihm selten freundlich gesinnt sind. Also kämpft man auf vier Rädern gegeinander – die Autos sind mit allerlei Hilfsmitteln ausgestattet. Unzimperliche Werkzeuge wie Flammenwerfer, Harpune und Enterhaken werden genutzt, um die wildernden Banden in Zaum zu halten. Dafür kann der Magnum Opus nach und nach aufgerüstet werden.
Auch zu Fuss ist Max nicht zimperlich. Mit Schrotflinte und Messer in der Hand führt er einen brutalen Kleinkrieg gegen die Schergen seines Erzfeindes. Dabei spritzt viel Blut und selbst die gefürchteten Finishing Moves sind mit von der Partie. Für Kinder und Jugendliche ist MAD MAX komplett ungeeignet, die Brutalität ist aber ein elementarer Bestandteil der trostlosen Welt der Reihe.
Action pur
Die grafische Umsetzung ist rundum gelungen: Die Canyons, Höhlen und verlassenen Wüsten glänzen mit guten Texturen und absolut sehenswerten Wettereffekten (spektakuläre Blitz-Wüstenstürme z.B.) und die verschiedenen Gegner sind genau so hässlich, wie man sie aus den Filmen kennt. Auch dass Max selbst weder an Tom Hardy noch Mel Gibson angelehnt ist, stört keine Sekunde. Grundlage für die solide Grafik ist die Avalanche Engine, welche auch Games wie Just Cause 2 erfolgreich bebilderte.
Überhaupt gibt es an MAD MAX nur wenig zu bemängeln. Allenfalls, dass es dem Spiel an wirklichen Ecken und Kanten fehlt. Alles funktioniert zwar gut und unterhält auch, aber weder das Gameplay noch die Story wachsen jemals wirklich über sich hinaus. Und das ist schade, denn wer die Filme gesehen hat, der weiss, dass George Miller es stets geschafft hat, dass seine filmischen Apokalypsen in irgendeiner Form neue Massstäbe gesetzt haben.
Dennoch: als Actionspiel ist MAD MAX gute Unterhaltung und bekommt den benzingetränkten Spieltrieb-Faktor 7 von 10 Punkten.
Titel: Mad Max
Plattform: PC, XBOX ONE (getestet), PS4
PEGI: Ab 18 Jahren
Preis: ca. 79 Franken
Spieler: 1
Das Cover
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