Madonna hat sich bei der Halbzeit-Show des Super Bowl mit viel Pomp zurückgemeldet, für den Gesprächsstoff sorgte aber eine andere: die britische Sängerin M.I.A., die mit ihrem ausgestreckten Mittelfinger einen kleinen Skandal verursachte.
M.I.A., die gemeinsam mit Madonna die neue Single „Give Me All Your Luvin“ sang, streckte den Mittelfinger in die Kamera und sang zum Schluss ihrer Zeilen noch: „I don’t give a shit“ – auch wenn das letzte Wort nicht deutlich zu hören war. Der US-Fernsehsender NBC verpixelte erst kurz nach der Geste von M.I.A. noch das Bild.
Schnell war der Vergleich mit Janet Jacksons „Nipplegate“ vor acht Jahren gezogen, als durch einen angeblicher Fehler an ihrem Kostüm kurzzeitig ihre Brust entblösst wurde, und ein Sturm der Entrüstung in den USA folgte.
„Unser System war zu spät dran, um die unpassende Geste zu verdecken und wir entschuldigen uns dafür bei unseren Sehern“, sagte NBC-Sprecher Christopher MCCloskey. Die National Football League (NFL) warf NBC Fehler bei ihrem Verzögerungssystem vor, das solche Zwischenfälle bei Livesendungen verhindern soll.
Madonna kämpft um Pop-Thron
M.I.A. ist vor allem für ihren Song „Paper Planes“ aus dem Jahr 2007 bekannt, der auch auf dem Soundtrack des Films „Slumdog Millionaire“ enthalten ist. Madonnas opulente Halbzeit-Show geriet ob der Diskussion um M.I.A.s Finger etwas in den Hintergrund.
Dabei hatte die 53-jährige Madonna alle Register gezogen, um sich den Titel der Queen of Pop zurückzuerobern, der zuletzt immer öfter Lady Gaga zugeschrieben wurde. Zu Beginn der Show liess sie sich als römische Kaiserin mit diamantenbesetzter Krone von muskelbepackten Männern auf einem Thron zur Bühne tragen.
Sie gab zunächst ihren Hit „Vogue“ (1990) zum Besten. Später folgte das Stück „Music“ (2000). Ihren rund zwölfminütigen Auftritt beendete Madonna mit dem Hit „Like a Prayer“. Die in eine schwarze Robe gekleidete Diva wurde dabei von einem Chor begleitet.
Die Pauseneinlage des Super Bowl gilt als der meist gesehene Musik-Anlass des Jahres. Diesmal wurde mit rund 173 Millionen TV-Zuschauern allein in den USA gerechnet. Sie sei so aufgeregt wie lange nicht mehr, hatte Madonna Tage vor dem Auftritt eingestanden.