Bei Lego sitzen die Mädchen oft zu Hause, während die Jungs Abenteuer erleben: Das ist nicht fair, findet eine Siebenjährige – und schreibt einen Brief an den Spielwarenriesen, der um die Welt geht.
Eine Siebenjährige hat sich in einem Brief an Lego über die Rolle von Mädchen in der Plastik-Welt des Spielwarenriesen beschwert. Das bestätigte ein Lego-Sprecher am Mittwoch der dpa in Kopenhagen.
«Ich mag es nicht, dass es viele Lego-Jungen, aber kaum Lego-Mädchen gibt», schrieb das Mädchen dem dänischen Fernsehsender TV2 zufolge an den Hersteller.
In einem Laden sei ihr aufgefallen, dass die Lego-Mädchen immer nur zu Hause sitzen, zum Strand oder Shoppen gehen durften. «Aber die Jungen haben Abenteuer erlebt, gearbeitet oder sind mit Haien geschwommen. Ich will, dass ihr mehr Lego-Mädchen schafft und sie Abenteuer erleben und Spass haben lasst, ok!?!»
Ein Foto des Briefes aus Amerika – in krakeliger Kinderschrift – ging via Twitter um die Welt. Lego versicherte, auf alle Post von Kunden zu reagieren, verriet aber nicht, wie die Antwort an die Siebenjährige ausgefallen ist.
«Emma» übt Karate
«Lego hat oft eher Jungen angesprochen», erklärte der Sprecher des Unternehmens aus dem dänischen Billund. In jüngerer Zeit hätten aber immer mehr Mädchen die Bausteine für sich entdeckt.
Lego bemühe sich deshalb, mehr Ausgewogenheit bei den Geschlechterrollen zu schaffen. «Wir haben uns sehr darauf konzentriert, mehr weibliche Figuren und Themen einzubauen, die Mädchen für das Mitbauen begeistern.»
In einem Lego-Friends-Set etwa übe «Emma» Karate. Auch bei einer Rettungsmission im Dschungel seien Mädchen dabei. Ausserdem gebe es zum Beispiel Kämpferinnen, Chirurginnen, Extremsportlerinnen, Wissenschaftlerinnen und weibliche Rockstars als Mini-Figuren.