Zwei Grad wärmer als im Durchschnitt: Die Sonne hat die Schweiz im März 2014 verwöhnt.
Der März 2014 in der Schweiz ist knapp 2 Grad zu mild gewesen im Vergleich zu den Durchschnittswerten der Jahre 1981 bis 2010. Auf der Alpennordseite war der laufende Monat dank einer über zweiwöchigen Schönwetterperiode zudem sonniger als normal.
Unterschiedlich erlebte der Kanton Tessin den zu Ende gehenden Monat. Die Sonnenstube verzeichnete zwar die ersten Sommertage des Jahres mit Temperaturen über 25 Grad. Gleichzeitig wurde die Region aber zu Beginn des Monats mit viel Schnee eingedeckt, wie MeteoSchweiz am Freitag mitteilte.
Am Morgen des 1. März 2014 wurde in Bosco-Gurin TI auf 1505 Metern über Meer eine Neuschneehöhe von 72 Zentimeter gemessen. Bis zum 4. März fielen hier nochmals 53 Zentimeter. Weitere 33 Zentimeter Neuschnee gab es gegen Monatsende. Seit Beginn der Schneefallperiode im Oktober 2013 fielen in Bosco-Gurin mehr als 9 Meter Neuschnee.
Der März 2014 brachte verbreitet einen Temperaturüberschuss zwischen 1,0 und 2,0 Grad im Vergleich zur Norm der Jahre 1981 bis 2010. Im Hochgebirge lag die Monatstemperatur 2,5 bis 3,0 Grad über der Norm. Auf der Alpennordseite und im Wallis war der März zudem deutlich zu trocken.
Lange Schönwetterperiode
Nach letzten regionalen Niederschlägen am 5. und 6. März hiess es vom 7. bis 21. März fast ununterbrochen „ganze Schweiz sonnig“. Eine ähnlich anhaltende Schönwetterperiode im März trat letztmals in den Jahren 2003 und 1993 auf.
Auch weiter zurück sind in recht regelmässigem Abstand von etwa zehn Jahren im März Schönwetterperioden von vergleichbarer Länge zu finden, so in den Jahren 1984, 1972, 1961, 1953, 1943 und 1935. Am vergangenen Wochenende wurde die Schweiz aber dann von polarer Kaltluft erfasst, die auch Schnee bis in die Niederungen brachte.
Flora teilweise stark im Vorsprung
In Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern über Meer blühten im März die Haselsträucher. Auf der Alpennordseite begann ihre Blüte 4 bis 19 Tage vor dem langjährigen Mittel, was als normal bis früh eingeordnet werden kann. Verbreitet wurde das Aufblühen von Buschwindröschen und Huflattich beobachtet. Die Blüte dieser beiden Arten trat früh bis sehr früh auf mit einem Vorsprung von rund 2 Wochen auf das Mittel.
Vereinzelt trafen ab dem 16. März erste Meldungen zu blühendem Löwenzahn, zur Blattentfaltung der Rosskastanie und dem Beginn der Kirschenblüte ein. Auf der Alpennordseite lagen diese Termine zwei bis drei Wochen vor dem Mittel, im Tessin jedoch im normalen zeitlichen Rahmen.