Gut dreieinhalb Jahrzehnte nach dem spektakulären sogenannten Lufthansa-Raub auf dem New Yorker Kennedy-Flughafen ist in den USA ein 78 Jahre alter Mafioso unter Tatverdacht festgenommen worden.
Vincent Asaro wird nach Angaben der US-Justiz vom Donnerstag vorgeworfen, am Diebstahl von Bargeld und Schmuck im Wert von heute etwa 20 Millionen Dollar massgeblich beteiligt gewesen zu sein.
Auch Asaros Sohn Jerome sowie Jack Bonventre, Thomas Di Fiore und John Ragano, allesamt Mitglieder des berüchtigten Bonanno-Clans, wurden den Angaben zufolge festgenommen – sie werden aber nicht wegen des Raubs sondern wegen anderer Delikte beschuldigt.
Das Geld und der Schmuck waren am 11. Dezember 1978 aus dem Frachtzentrum des JFK-Flughafens geraubt worden, nachdem beides zusammen in einer Lufthansa-Maschine aus Deutschland dort eingetroffen war.
Überfall bot Stoff für Hollywood
Mehrere bewaffnete Männer überfielen damals den Tresorraum und raubten binnen einer Stunde Bargeld im Wert von damals etwa fünf Millionen Dollar und Schmuckstücke im Wert von rund einer weiteren Million Dollar.
Anklagen gab es in dem Fall bisher nicht, auch wurde von der Beute nichts gefunden. Etwa ein Dutzend mutmasslich Beteiligte aus mehreren Teilen der Welt wurden damals in den Monaten nach dem Raub getötet. Der mutmassliche Anführer des Raubüberfalls, Jimmy Burke aus dem Lucchese-Clan, starb im Jahr 1996 in Haft an Krebs.
Den nun festgenommenen fünf Männern werden laut Anklage Betrug und Erpressung über einen Zeitraum von 45 Jahren vorgeworfen. Vincent Asaro wird von der Justiz zudem beschuldigt, mindestens zwei Morde in Auftrag gegeben zu haben, einen davon im Dezember 1969, den zweiten in den 1980er Jahren.
Der Raub auf dem JFK-Airport ist unter anderem Teil des Erfolgsfilms «GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia» von Regisseur Martin Scorsese aus dem Jahr 1990, der Aufstieg und Fall des kriminellen Netzwerks rund um den Lucchese-Clan beschreibt.