Der US-Geheimdienst soll Papst Franziskus vor seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche belauscht haben. Die Abhöraktion geschah laut einem Medienbericht aus Interesse an den Prioritäten des künftigen Papstes.
Das italienische Wochenmagazin «Panorama» berichtete heute, dass Telefonate innerhalb des Kirchenstaats und von dort ins Ausland abgehört worden seien – darunter auch solche aus der Unterkunft von Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der später zum Papst gewählt wurde.
Laut der Enthüllungsplattform Wikileaks war der Argentinier Bergoglio «schon seit 2005 eine interessante Zielperson für die amerikanischen Geheimdienste».
Das Magazin schrieb weiter, dass die belauschten Gespräche in vier Kategorien eingeteilt worden seien: «Zielsetzungen als Führer», «Bedrohungen für das Finanzsystem», «aussenpolitische Ziele» und «Menschenrechte». Mögliche Überwachungsaktivitäten seien im Vatikan zwar schon länger vermutet worden, erst jetzt aber hätten sich die Hinweise darauf erhärtet.
Vatikansprecher Federico Lombardi sagte zu dem Bericht, dass «wir nichts darüber gehört haben und auch nicht besorgt sind».
Zuvor hatte die Überwachungsinternetseite «Cryptome» berichtet, die USA hätten im Dezember 2012 und Januar 2013 rund 46 Millionen Telefonate in Italien ausgespäht. Darunter sollen laut «Panorama» auch die besagten Gespräche im Vatikan sein.