Der maledivische Expräsident Mohamed Nasheed hat den Rücktritt seines Nachfolgers Mohammed Waheed Hassan und Neuwahlen in seinem Land gefordert. Vor seiner Erklärung am Donnerstagabend hatte ein Gericht einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt.
Grund dafür waren Strassenschlachten seiner Anhänger mit Sicherheitskräften am Vortag. Nasheed erklärte, dass seine Maledivische Demokratische Partei als Sieger aus den Wahlen hervorgehen würde. Die nächsten Wahlen in dem Inselstaat sind für 2013 vorgesehen.
Die Vereinten Nationen schalteten sich inzwischen in den Machtkampf auf den Malediven ein. Am Freitag traf sich der stellvertretende Generalsekretär für politische Angelegenheiten, Oscar Fernandez-Taranco, mit dem amtierenden und dem ehemaligen Präsidenten, um über eine Lösung des Konflikts zu beraten.
Am Freitag schien sich die Lage im Inselstaat etwas beruhigt zu haben. Selbst in der Nähe des Büros des Präsidenten in der Hauptstadt Male waren keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen sichtbar.
Nasheed war am Dienstag zurückgetreten. Er gab an, mit Waffengewalt dazu gezwungen worden zu sein. Sein Nachfolger Waheed bestreitet das. Die Familie des Expräsidenten – seine Ehefrau und die beiden Töchter – floh am Donnerstag nach Sri Lanka.