Malen mit dem Tiger als grossem Bruder

Hip-Hop-Urgestein Black Tiger tourt durch verschiedene Basler Parks und zeigt Kindern die Kunst der Graffiti. «Ich bin e Sprayer und ich spray wo ich will…» Das war 1992, als Black Tiger mit seinem «Murder by Dialect» den Schweizerdeutschen Rap begründete.   Heute, mehr als zwei Jahrzehnte später, sprayt er nicht mehr, wo er will, aber […]

Hip-Hop-Urgestein Black Tiger tourt durch verschiedene Basler Parks und zeigt Kindern die Kunst der Graffiti.

«Ich bin e Sprayer und ich spray wo ich will…» Das war 1992, als Black Tiger mit seinem «Murder by Dialect» den Schweizerdeutschen Rap begründete.

 

Heute, mehr als zwei Jahrzehnte später, sprayt er nicht mehr, wo er will, aber er vermittelt und lehrt die Grafitti-Kunst, wo er will. Vergangene Woche: Kleinbasel, Claramatte.

Zu tun bekommt er es dabei nicht mehr mit «Bullenstress» und «Bürgerwehr», sondern mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren, die froh sind um jede Art der Farbe. Mit seinem Tiger-Mobil macht er in diversen Basler Parks halt und lehrt Kindern, wie man Buchstaben zu Bildern macht, wie man Namen mit Farben füllt.

Für die Robi-Spielaktionen soll der Hip-Hop-Experte den Kindern zeigen, was Grafitti und Rap sind. Bald soll noch eine Beat-Werkstatt hinzukommen, wo eingenhändig an Breaks und Beats gebastelt werden kann. Dafür braucht der 43-Jährige keine komplizierte Gerätschaften. Auch Spraydosen verwendet er keine.

Für die Förderung des eigenen Stils und der kreativen Eigenleistungen brauche es diese nicht. Und ausserdem seien sie auch nicht gerade gesund für so kleine Lungen. «Block und Bleistift sind, was sie sind. Es ist mir wichtig, den Kindern zu zeigen, dass es kein teures Equipment braucht, um Hip-Hop zu machen», erklärt der Rapper.

In den Parks ist er aber nicht nur als Hip-Hop-Fachmann Black Tiger, sondern auch wegen seinen psychologischen Fähigkeiten als Urs Baur gefordert. Beim Malen erzählen die Kinder von der Schule, von zu Hause und von Freunden. Das ist nicht in jedem Fall gleich einfach. «Da bin ich so etwas wie ein grosser Bruder, höre zu und rede mit den Kindern.»

Die kleinen Grafitti-Künstler sind zu jung, um zu wissen, mit wem sie es zu tun haben. «Oft kennen mich aber die Eltern noch aus früheren Zeiten», schmunzelt Black Tiger.

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In den kommenden Wochen macht das Tiger-Mobil in folgenden Parks halt: Claramatte: 30. Juni bis 3. Juli und 5. Juli, Kannenfeldpark: Woche 28 und 29, Margarethenpark: Woche 30 und 31, Riehen Woche 32.

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