Die neue Regierung in Mali hat Gespräche mit separatistischen Tuareg-Rebellen begonnen. Ziel ist eine friedliche Lösung für den im Norden des Wüstenlandes schwelenden Konflikt.
Dies wurde am Sonntagabend nach einem Besuch von drei Ministern in der strategisch wichtigen Stadt Kidal bekannt. Die Rebellen hatten Kidal nach dem Militärputsch vom März 2012 unter ihre Kontrolle gebracht. Sie fordern mehr Autonomie für die Region, in der sie traditionell als Nomaden leben.
Der Minister für nationale Aussöhnung, Oumar Diarrah, sowie Sicherheitsminister Sada Samak und Innenminister Sinko Moussa Coulibaly diskutierten mit den Tuareg-Anführern die Umsetzung eines im Juni in Burkina Faso ausgehandelten Friedensabkommens. «Wir waren in Kidal, um Wege und Möglichkeiten für eine dauerhafte Lösung der Krise in Mali zu besprechen», erklärte Diarrah anschliessend.
Jedoch waren nicht alle Einwohner glücklich über den hohen Besuch aus Bamako. Mehrere vor allem jugendliche Kritiker bewarfen den Konvoi der Minister mit Steinen. «Wir sind zufrieden mit den Gesprächen, trotz dieses kleinen Zwischenfalls», sagte Diarrah.
Das westafrikanische Mali war im vergangenen Jahr nach einem Staatsstreich in eine tiefe Krise gerutscht. Dschihadisten und Tuareg-Rebellen hatten zeitweise den gesamten Norden besetzt. Erst durch ein Eingreifen Frankreichs im Januar konnten die Extremisten weitgehend aus der Region vertrieben werden.