Leistungsorientierte Löhne spornen zu besonderem Anreiz an. Dieser Meinung ist eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung. Bei den Managerlöhnen hingegen wäre sie für eine Lohnobergrenze.
In einer Umfrage sprachen sich 72 Prozent für eine Obergrenze aus. Allerdings sind die Vorstellungen über diese obere Grenze sehr unterschiedlich – sie reichen von 10’000 Franken bis zu 50 Millionen Franken. Die meisten Nennungen lagen bei einer Million.
Ein Drittel sagt nur grundsätzlich ja, ohne eine klare Grenze zu nennen. «Es gibt in der Schweiz keinen Konsens darüber, wie viel viel Geld ist», sagte Stephan Hostettler, Partner des Beratungsunternehmens Hostettler & Company HCM vor Journalisten in Zürich. HCM liess die Umfrage vom Spezialisten Demoscope durchführen.
Hingegen ist ein Drittel der Befragten der Meinung, dass Beschränkungen bei den Boni die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsfähigkeit dämpfen. Diese Frage hat HCM dieses Jahr zum ersten Mal gestellt, darum gibt es keine Vergleichswerte. Die Umfrage wird seit 2010 gemacht.
Eine Mehrheit (52 Prozent) findet inzwischen, dass es nicht Sache des Staates ist, die Höhe der Vergütungen festzulegen, sondern Hoheitsgebiet der Aktionäre. Hier zeigt sich gemäss Hostettler die Umsetzung der Abzockerinitiative. In früheren Jahren, vor dem Ja zur Initiative, war die Mehrheit jeweils für staatliche Regulierungen.
Aktionäre sind gefragt
Die Meinung, dass der Staat die Managersaläre genügend geregelt habe, habe sich inzwischen verfestigt. «Nun sollen aus Sicht der Umfrageteilnehmer die Aktionäre ihre Verantwortung stärker wahrnehmen», so Hostettler.
Etwas besser weg kommen die Verwaltungsräte. Zwar finden immer noch 51 Prozent, dass die Verwaltungsräte ihre Verantwortung bei der Umsetzung der Abzockerinitiative ungenügend wahrnehmen. Dennoch ist das eine Verbesserung zum Vorjahr, als es noch 60 Prozent waren.
Generell interessierten sich ältere, gut ausgebildete Personen mehr fürs Thema Managersaläre. Eine Mehrheit (53 Prozent) der Bevölkerung erachtet das Thema aber immer noch als persönlich wichtig. Die Debatte wird eher emotional als sachlich wahrgenommen.