Bei den New Yorker Herbstauktionen ist der Versteigerungsrekord für ein Werk von Édouard Manet verdoppelt worden. Sein 1881 entstandenes Bild «Le Printemps» (Der Frühling) brachte am Mittwochabend bei Christie’s mehr als 65,1 Millionen Dollar ein.
Gerechnet hatte der Kunsthändler mit der Hälfte. Der bisherige Auktionsrekord für den französischen Impressionisten lag bei 33 Millionen Dollar.
Das Bild war mehr als ein Jahrhundert in Privatbesitz, seit 1909. Es zeigt eine junge, ernst blickende Frau in Sonntagskleidung in einem Meer von Blumen. Ursprünglich hatte Manet alle vier Jahreszeiten malen wollen, es wurden dann aber doch nur «Frühling» und «Herbst».
Zweite Überraschung des Abends war ein Künstler aus der zweiten Reihe. Gino Severinis «Etude pour Autoportrait au canotier», vor fast genau 100 Jahren entstanden, sollte höchstens 1,5 Millionen Dollar bringen – es wurden dann fast 4,8 Millionen. Das war ein Auktionsrekord für den 1966 gestorbenen Italiener.
Auch eine Plastik von Alberto Giacometti wurde deutlich über den Erwartungen verkauft. «Stele III» von 1962 war für etwa 5,5 Millionen Dollar angesetzt worden, verkauft wurde sie schliesslich für 9,9 Millionen.
Das ist allerdings nicht einmal ein Zehntel dessen, was eine Plastik des Schweizers am Abend zuvor gekostet hatte. Da war bei Sotheby’s, ebenfalls in New York, «Chariot» verkauft worden – für 101 Millionen Dollar.