Nach Stunden der Ungewissheit ist nun bekannt: Der Mann, der auf dem Campus der State University im US-Bundesstaat Ohio mehrere Menschen angriff und verletzte, war mit einem Schlachtermesser bewaffnet. Zuvor war er in eine Gruppe Fussgänger gefahren.
Der Mann sei binnen weniger als einer Minute von einem herbeigeeilten Polizisten niedergeschossen und getötet worden, teilte die Polizei in Columbus wenige Stunden nach der Tat am Montag mit.
Neun Menschen seien mit Verletzungen in Spitäler gebracht worden, sagte der Präsident der Universität, Michael Drake. Einige wurden wegen Stich- oder Schnittverletzungen behandelt, andere wegen orthopädischen Verletzungen aufgrund des Zusammenpralls mit dem Auto.
Die Leitung der Universität, in der rund 60’000 Menschen studieren, hatte am Morgen eine Warnung herausgegeben: «Schütze auf dem Campus. Lauft, versteckt euch, kämpft», hiess es in einer Notfallbotschaft im Online-Dienst Twitter.
Um das Universitätsgelände hatten sich unzählige Polizisten und weitere Einsatzkräfte postiert. Die Studenten seien in Panik aus dem Unterrichtsgebäude gelaufen, sagte eine Augenzeugin dem TV-Sender ABC.
Kein Mittäter
Der Campus war am Vormittag mehr als eine Stunde lang abgeriegelt worden. Die Suche nach einem möglichen Mittäter sei aber ergebnislos verlaufen, sagte Ohios Polizeichef Craig Stone.
Die Behörden machten zunächst keine Angaben zu einem möglichen Motiv für die Tat, schlossen aber einen terroristischen Hintergrund nicht aus. In jedem Fall sei die Tat absichtlich verübt worden. US-Präsident Barack Obama liess sich über die Lage in Ohio informieren, wie sein Sprecher Josh Earnest mitteilte.
Die Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein. Unklar war zunächst die Identität des Täters. Medienberichte, wonach es sich um eine Studenten der Universität handelte, wurden zunächst nicht bestätigt.
Die Liste von gewalttätigen Vorkommnissen auf Schulhöfen und den Arealen von Universitäten in den USA ist lang. Jedes Jahr werden mehrere Vorkommnisse gemeldet, bei denen Menschen verletzt oder sogar getötet werden.
Beim bislang blutigsten Amoklauf an einer US-Hochschule starben im Jahr 2007 an der Virginia Tech in Blacksburg mindestens 33 Menschen, darunter der Täter. Am 1. November starb in North Carolina ein 19-Jähriger bei einer solchen Gewalttat.