Marcel Fässler gewinnt in einem Audi zum dritten Mal das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Mit dem Schwyzer steigt ein anderer Schweizer aufs Podest. Sébastien Buemi wird in einem Toyota Dritter.
Fässler siegte an der Seite des Deutschen André Lotterer und des Franzosen Benoît Tréluyer in einer von zahlreichen Zwischenfällen und Führungswechseln geprägten Prüfung. Auch das am Ende dominierende Trio, das an der Sarthe schon 2011 und 2012 triumphiert hatte, kam nicht ohne Zwischenfall durch. Fässler und seine Mitstreiter hatten nach zwei Dritteln des Pensums bereits einmal mit mehr als zwei Runden Vorsprung in Führung gelegen, als am Audi mit der Bezeichnung R18 e-tron quattro der Turbolader streikte und ausgewechselt werden musste.
Das gleiche Malheur hatten der Däne Tom Kristensen und seine Partner, der Brasilianer Lucas di Grassi und der Spanier Marc Gené, im anderen Audi zu beklagen. Auch sie waren klar vorne gelegen, als das Aggregat ausgetauscht werden musste. Vorjahresgewinner Kristensen, in Le Mans mit neun ersten Plätzen Rekordsieger, Di Grassi und Gené sicherten sich gleichwohl noch Platz 2 und sorgten so für einen weiteren Doppelerfolg für Audi. Die Marke aus Ingolstadt ist im neuen Jahrtausend die Dominatorin schlechthin. Von den 15 Austragungen seit 2000 hat Audi 13 gewonnen.
Buemi sah seine Siegchancen schon früh arg kompromittiert. Nicolas Lapierre, neben dem Briten Anthony Davidson Teamkollege des Waadtländers, war bereits in der Startphase in einen Unfall verwickelt, was umfassende Reparatur-Arbeiten nach sich zog. Als der Toyota wieder renntüchtig war, hatte der Rückstand acht Runden betragen. Nach ebenfalls nur wenigen Runden sah sich Neel Jani, der sich am Steuer des einen Porsche mit dem Franzosen Romain Dumas und dem Deutschen Marc Lieb abwechselte, mit technischen Problemen konfrontiert. Der Seeländer musste noch vor Ablauf der ersten halben Rennstunde einen unplanmässigen Stopp einlegen, um Teile des Treibstoffsystems austauschen zu lassen. Jani und seine beiden Partner fielen dadurch mit einem Rückstand von fünf Runden weit zurück. Gleichwohl hatten sich die drei vor den abschliessenden zwei Stunden bis an die vierte Stelle vorgearbeitet. Das streikende Getriebe machte ihnen aber einen weiteren Strich durch die Rechnung. Jani und Co. mussten deshalb das Rennen aufgeben.
Auch Janis Markenkollegen, der Australier Mark Webber, der Deutsche Timo Bernhard und der Neuseeländer Brendon Hartley, sahen die Zielflagge nicht. Das Trio durfte in der Schlussphase sogar vom Sieg oder zumindest von einem Podestplatz träumen, als ein Motorschaden das Comeback der Marke nach 16 Jahren Absenz abrupt beendete. Zu den Pechvögeln zählten auch die Fahrer des zweiten Toyota, der Japaner Kazuki Nakajima, der Franzose Stéphane Sarrazin und der Österreicher Alexander Wurz. Bis am frühen Sonntagmorgen hatten sie das Rennen an der Spitze geprägt, als ein Elektronik-Problem für das brutale Aus sorgte.
24-Stunden-Rennen in Le Mans. Schlussklassement: 1. Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (Sz/De/Fr), Audi. 2. Tom Kristensen/Lucas di Grassi/Marc Gené (Dä/Br/Sp), Audi. 3. Sébastien Buemi/Nicolas Lapierre/Anthony Davidson (Sz/Fr/Gb), Toyota. Ausgeschieden u.a.: Neel Jani (Sz), Porsche, und Fabio Leimer (Sz), Rebellion.