Die wichtigste Fussball-Frage in Österreich bleibt nach wie vor unbeantwortet: Setzt Marcel Koller seinen erfolgreichen Weg mit der ÖFB-Equipe fort?
Leo Windtner setzte schon mal etwas Druck auf. Der Verbands-Boss will im Dossier Nationalcoach so schnell wie möglich einen Konsens schaffen: «Es muss vor der EM klar sein, wer nach dem Turnier Teamchef ist.»
Mitten im landesweiten Hype um die ÖFB-Auswahl ist die wichtigste Personalfrage noch immer offen: Bleibt Marcel Koller, der Kopf der erfolgreichen EM-Kampagne. Die Offerte liegt vor, die inzwischen über vierjährige Amtszeit zu verlängern.
«Es dauert noch drei Monate bis zur EURO.» Koller nimmt die Spekulationen um seine Person gelassen. Die Mutmassungen um seine Zukunft bringen ihn nicht aus der Fassung. «Ich habe ja mal gesagt, dass diese Frage für mich keine Rolle spiele.»
Der ÖFB allerdings erwartet vor der Abreise nach Frankreich ein Commitment des leitenden Angestellten. Koller kennt die Haltung des Verbandes: «Ich verstehe die Argumente des ÖFB.» Drängen lässt sich der Mann, der Österreich von Platz 77 in die Top 10 des FIFA-Rankings führte, selbstredend nicht.
«Wir führen Gespräche und ich denke, es verläuft besser als das letzte Mal. Damals hatten alle das Gefühl, man könne die Verhandlungen innerhalb von drei Tagen abschliessen», sagte der Zürcher im Verbandssitz im Ernst-Happel-Stadion zur Nachrichtenagentur sda.
100 Tage vor dem EM-Start gegen Ungarn in Bordeaux sei aber «noch nichts spruchreif». Erst wenn alles passen sollte, werde man gemeinsam an die Öffentlichkeit gehen, so Koller. Die Perspektive der Equipe taxiert Koller als gut – die Option, auf der aktuellen Flughöhe fortzufahren sei durchaus vorhanden.
Ein Transfer nach Deutschland kommt momentan wohl eher nicht infrage. «Die Weltmeister-Liga ist natürlich interessant, aber es muss immer für beide Seiten passen, das Timing muss stimmen.»