Ein Marder hat am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf den weltgrössten Teilchenbeschleuniger LHC lahmgelegt. Das Tier ist am frühen Freitagmorgen in die Maschine eingedrungen und sorgte für einen Kurzschluss.
Der Teilchenbeschleuniger musste daraufhin seinen Betrieb einstellen, wie aus dem täglichen Lagebericht des CERN vom Freitag hervorgeht. Der Marder sei an einen 66-Kilovolt-Transformator geraten, hiess es zur Ursache. Die Stromverbindungen seien beschädigt worden.
Der Marder habe seinen Ausflug in den Teilchenbeschleuniger nicht überlebt und sei an einem Stromschlag gestorben, sagte CERN-Sprecher Arnaud Marsollier gegenüber der BBC. Die Reparaturarbeiten dürften laut Marsollier mehrere Tage dauern.
Der Large Hadron Collider (Grosser Hadronen-Speicherring, LHC) liegt bei Genf an der schweizerisch-französischen Grenze. Er umfasst einen 27 Kilometer langen Tunnel in Form eines Rings. Darin lassen Wissenschaftler seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Experimenten über hundert Meter unter der Erde Protonen fast mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander prallen.
Dabei hoffen die Forscher auf Spuren neu entstandener Teilchen. Auf diese Weise war 2012 am LHC das lange gesuchte Higgs-Boson nachgewiesen worden, das auch «Gottesteilchen» genannt wird und anderen Teilchen ihre Masse verleiht.