Maria Scharapowa kehrt nach 15-monatiger Dopingsperre erfolgreich auf die Tour zurück. Die 30-jährige Russin gewinnt ihre Erstrunden-Partie in Stuttgart gegen Roberta Vinci 7:5, 6:3.
Es war ein lauwarmer Empfang für Scharapowa von den 4500 Zuschauern. Zurückhaltender Applaus und einige Pfiffe kam von den Rängen der ausverkauften Stuttgarter Halle vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt der fünffachen Grand-Slam-Turniersiegerin. Seit der Viertelfinal-Niederlage gegen Serena Williams beim Australian Open im Januar 2016 hatte sie keinen Ernstkampf mehr bestritten.
Scharapowa bestand den Test. Sie geriet zwar gegen Vinci rasch mit 0:2 in Rückstand, bekam danach die Partie aber immer besser in den Griff. Dass ihre Fehlerquote noch etwas hoch war, konnte angesichts der fehlenden Matchpraxis nicht überraschen. Die Qualitäten, die sie vor der Sperre ausgezeichnet hatte, zeigte sie auch bei ihrem ersten Auftritt auf Sand seit fast zwei Jahren: Sie spielte gegen die Weltranglisten-36. und frühere US-Open-Finalistin Vinci druckvoll und risikoreich.
Derzeit ohne Ranking
Für Scharapowa, die derzeit kein Ranking hat und nur dank einer Wildcard im Hauptfeld steht, geht es am Donnerstag im Achtelfinal gegen ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa (WTA 43) weiter. Auch für die kommenden Turnier in Madrid und Rom hat sie bereits Einladungen erhalten. Wie gross das Interesse an der ehemaligen Weltranglistenerste ist, zeigte sich noch vor der ersten Partie in Stuttgart. Am Morgen verfolgte ein halbes Dutzend Journalisten ihr erstes Training in der Halle. Zuvor hatte die dreifache Stuttgart-Siegerin wegen der noch laufenden Sperre keinen Zugang zu Turnierstätte gehabt.
Scharapowa war während dem Australian Open 2016 positiv auf den Wirkstoff Meldonium getestet worden. Die Wahlamerikanerin hatte nicht mitbekommen, dass der Wirkstoff Anfang 2016 auf die Dopingliste genommen wurde und sie deshalb das jahrelang eingenommene Medikament Mildronat hätte absetzen sollen. Der Sportgerichtshof CAS reduzierte die ursprünglich auf zwei Jahre festgesetzte Sperre um neun Monate und hielt fest, die Russin habe «nicht absichtlich» gehandelt.