Die französische EU-Gegnerin Marine Le Pen hat erneut das Schweizer Ja zur Beschränkung der freien Personenfreizügigkeit in den höchsten Tönen gelobt. In einem Interview mit der Zeitung «Le Matin» sagte sie, die EU habe sich nicht in Migrationsbelange einzumischen.
Die Schweiz habe etwas geschafft, dass ihre Bewegung seit Jahrzehnten anstrebe, sagte die Präsidentin des rechtsextremen Front National im Interview, das am Donnerstag im Westschweizer Blatt erschien. Sie selbst strebe ein Ende der Personenfreizügigkeit an und wolle wieder die Hoheit über die Grenzen zurückgewinnen.
«Wir sollten nicht dazu gezwungen werden können, Leute aufzunehmen, nur weil diese EU-Bürger sind», sagte Le Pen weiter. Die Schweiz habe mit der Personenfreizügigkeit experimentiert und sei nun auf ihren Entscheid zurückgekommen. Sie beurteilt dies als pragmatischen Schritt.
Die Mehrheit des Schweiz hat sich im vergangenen Februar für eine Steuerung der Zuwanderung über Kontingente und für einen Inländervorrang ausgesprochen – beides steht im Widerspruch zum Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU. Der Bundesrat strebt nun Verhandlungen mit der EU an.
Für französische Grenzgänger erwartet Le Pen kaum Konsequenzen aus dem Entscheid des Schweizer Stimmvolks. «Sehr wenige» dürften ihre Stelle verlieren.