Mark Streit feiert heute Nachmittag im WM-Viertelfinal gegen die USA in Ostrava ein besonderes Jubiläum. Als erst neunter Schweizer Nationalspieler erreicht der Berner die Marke von 200 Länderspielen.
Es war der 6. Februar 1997, als der damals 19-jährige Streit am Olympia-Qualifikationsturnier im deutschen Oberhausen gegen die Slowakei (3:3) und unter Trainer Simon Schenk im Nationalteam debütierte. «Damals ging für mich ein Bubentraum in Erfüllung», erinnert sich Streit 18 Jahre später.
Streit debütierte noch ein halbes Jahr früher als der Schweizer Rekord-Internationale Mathias Seger (305 Länderspiele). An seine erste Partie im Schweizer Trikot erinnere er sich nicht mehr im Detail, aber an den Zusammenzug an und für sich schon: «Ich spielte mit Koryphäen wie Tosio, Howald, Leuenberger, Hollenstein und Wäger. Die habe ich alle bewundert damals, das war damals ein sehr eindrückliches Erlebnis.»
Talent besass der mittlerweile 37-jährige Berner, der damals für Davos verteidigte, schon immer. Doch noch ahnte niemand, dass aus Streit Jahre später der erste Schweizer Feldspieler wird, der sich in der NHL durchsetzt. Streit: «Seit dieser Zeit floss viel Wasser die Aare ab. Dank der Nationalmannschaft habe ich auch den Schritt nach Nordamerika geschafft. Und dafür bin ich natürlich dankbar.»
Die persönlichen Highlights seiner Nationalmannschafts-Karriere seien die Olympischen Spiele 2006 in Turin und 2010 in Vancouver sowie die beiden Heim-WMs 1998 in Zürich und 2009 in seiner Heimatstadt Bern. «Als wir 2006 Kanada und Tschechien schlugen oder wir 2010 gegen ein super-starkes kanadisches Team erst im Penaltyschiessen verloren, das war schon sehr speziell», so Streit.
Mehr Partien als Streit, der gegen die USA seinen 111. Ernstkampf für die Schweiz in Angriff nimmt, weisen nebst Seger nur noch Ivo Rüthemann (270 Spiele), Martin Plüss (237), Sandy Jeannin (236), Martin Steinegger (219), Jakob Kölliker (213), Andres Ambühl (heute sein 213.) und Julien Vauclair (210) auf.
Für seinen persönlich sechsten WM-Viertelfinal gegen die USA verspüre er grosse Vorfreude, so der Verteidiger der Philadelphia Flyers: «Die USA ist eine Mannschaft, die mit viel Energie und Emotionen spielt. Für uns ist es wichtig, dass wir frech und selbstbewusst ins Spiel gehen.» Die Mannschaft habe in den letzten Partien immer besser zueinander gefunden. «Wenn wir defensiv gut spielen, ist sicher etwas möglich. Läuferisch sind wir den USA mindestens ebenbürtig.»