Marlene Dumas liebt die menschliche Figur

Die Fondation Beyeler widmet ihre grosse Sommerausstellung Marlene Dumas. Mit über 100 Ölgemälden und Aquarellen zeichnet sie das Schaffen der in Amsterdam lebenden Künstlerin seit Mitte der 1970er-Jahre nach. Im Zentrum ihrer Malerei steht die menschliche Figur.

Marlene Dumas vor ihrem Gemälde «Helena's Dream» (2008) in der Fondation Beyeler in Riehen (Keystone) (Bild: sda)

Die Fondation Beyeler widmet ihre grosse Sommerausstellung Marlene Dumas. Mit über 100 Ölgemälden und Aquarellen zeichnet sie das Schaffen der in Amsterdam lebenden Künstlerin seit Mitte der 1970er-Jahre nach. Im Zentrum ihrer Malerei steht die menschliche Figur.

» Zum Bericht der TagesWoche: Einfach nur stark – Marlene Dumas in der Fondation Beyeler

Die Ausstellung sei die erste umfassende Retrospektive in Europa zum Werk von Marlene Dumas, sagte Fondation-Direktor Sam Keller am Freitag vor den Medien. Entwickelt wurde sie zusammen mit der Künstlerin, die bei der Präsentation zugegen war, organisiert gemeinsam mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und der Tate Modern London.

Etwa 80 Ölgemälde und 30 grossformatige Aquarelle sowie Zeichnungen und kleinere Exponate umfasst die Schau «Marlene Dumas. The Image as Burden». Kuratiert von Theodora Vischer von der Fondation Beyeler, präsentiert die Ausstellung die Werke mehrheitlich chronologisch, die einzelnen Räume machen indes auch eigentliche Werkgruppen sichtbar.

Die menschliche Figur

So folgen sich Portraits, die für die Biennale in Venedig 1995 entstandenen Magdalena-Figuren, Bilder aus der Beschäftigung mit dem Tod, frühe Werke und anderes. Zentral ist stets die menschliche Figur und das Portrait, Themen sind Liebe, Verletzlichkeit, Tod oder Identität, Bezüge zu aktuellen Ereignissen oder zur Kunstgeschichte scheinen auf.

Die Vorlagen entnimmt Dumas ihrem seit ihrer Jugend geäufneten Archiv aus Polaroids, Presseausschnitten, privaten Fotos, Filmstills, kunsthistorischen Vorlagen und Ähnlichem: «Ich arbeite nicht mit Modellen, weil ich gerne allein bin», sagte sie in Riehen.

Den Titel der Riehener Ausstellung übernahm die Künstlerin von einem Bild von 1993, eine Darstellung einer Figur, die eine andere trägt. Zum Bild inspiriert wurde sie gemäss der Fondation durch ein Filmstill mit Greta Garbo und Robert Taylor aus George Cukors Film «Camille» von 1936.

Zahlreiche Ausstellungen

Marlene Dumas ist 1953 bei Kapstadt in Südafrika geboren und aufgewachsen. Seit 1976 lebt und arbeitet sie in Holland. Ihre erste Einzelausstellung hatte sie wenige Jahre später in Paris, und Mitte der 1980er-Jahre erlangte sie Bekanntheit mit Bildfolgen um die menschliche Figur. Seither folgten zahlreiche Ausstellungen in Europa und den USA.

Die Ausstellung in der Fondation Beyeler ist vom Sonntag bis zum 6. September zu sehen. Zur Ausstellung gibts ein Begleitprogramm, dies unter anderem mit einem – bereits ausverkauften – Abend mit Patti Smith am 17. Juli und einer Lecture von Marlene Dumas selbst am 14. August. Erschienen ist ein Katalog.

www.fondationbeyeler.ch

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