«Marsch der Schlampen» als Protest gegen sexuelle Gewalt

Mit einem «Schlampenmarsch» haben in Jerusalem am Freitag knapp 300 Frauen gegen sexuelle Belästigung und Gewalt demonstriert. Zum Teil spärlich bekleidet protestierten sie auch gegen eine neue Anordnung der Polizei, nicht barbusig auf die Strasse zu gehen zu dürfen.

Demonstrativ leicht bekleidet: Die Frauen protestieren in Jerusalem gegen sexuelle Gewalt. (Bild: sda)

Mit einem «Schlampenmarsch» haben in Jerusalem am Freitag knapp 300 Frauen gegen sexuelle Belästigung und Gewalt demonstriert. Zum Teil spärlich bekleidet protestierten sie auch gegen eine neue Anordnung der Polizei, nicht barbusig auf die Strasse zu gehen zu dürfen.

«Die Polizei hat den Umzug erlaubt, aber sie hat uns zahlreiche neue Restriktionen auferlegt», sagte Tamar Ben David, eine der Organisatorinnen des SlutWalk. Die Botschaft des Tages sei, «dass unsere Körper uns gehören und wir mit ihnen machen können, was wir wollen», sagte Ben David.

Im Gegensatz zur israelischen Hafenstadt Tel Aviv, die als eine der liberalsten Städte der Welt gilt, ist Jerusalem eine konservative Stadt mit vielen streng religiösen Bewohnern, egal ob jüdisch-orthodox, muslimisch oder christlich.

Der «SlutWalk» wurde erstmals 2011 in Kanada organisiert, nachdem ein Polizist aus Toronto gesagt hatte, Frauen die sich «wie Schlampen» kleideten, hätten es sich selbst zuzuschreiben, wenn sie sexuell belästigt würden. Nach dem ersten «SlutWalk» in Kanada folgten ähnliche Proteste in den USA, Europa, Südafrika und Australien.

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