Der deutsche Golfprofi Martin Kaymer holt seinen legendären Landsmann Bernhard Langer ein. Er sichert sich am US Open in Pinehurst mit einem Start-Ziel-Sieg den zweiten Major-Titel seiner Karriere.
Die dritte Runde und die Schlussrunde auf dem Par-70-Kurs «Pinehurst Nr. 2» in North Carolina glichen sich aufs Haar. Martin Kaymer, der 29-Jährige aus Mettmann bei Düsseldorf, verwaltete den Vorsprung von sechs Schlägen, den er sich in den hervorragenden ersten zwei 65er-Umgängen erarbeitet hatte, auf brillante Weise und baute ihn gar noch auf acht Schläge aus. Kaymer geriet über die vier Runden nie in echte Schwierigkeiten.
An beiden Finaltagen hatte Kaymer keinen Konkurrenten, der in einen «Lauf» gekommen wäre und dem Aussergewöhnliches gelungen wäre. So reichte es für Kaymer aus, Risiken nach Möglichkeit zu vermeiden. Dass ihm auf dem sehr schwierigen, ausgetrockneten Platz dennoch auch in der Schlussrunde ein Score unter Par (minus 1) glückte, spricht nur für das derzeit aussergewöhnlich hohe Spielniveau des Deutschen.
Kaymer bewerkstelligte den ersten deutschen Erfolg an der offenen Meisterschaft des amerikanischen Golfverbandes schliesslich auf grandiose Weise mit dem überdeutlichen Abstand auf die beiden zweitplatzierten Amerikaner Rickie Fowler und Erik Compton. Genau gleich deutlich hatte zuletzt nur Rory McIlroy am US Open 2011 und an der US PGA Championship 2012 gewonnen.
Die meistgenannten Favoriten vermochten zu keinem Zeitpunkt in die Entscheidung einzugreifen. Der Beste von ihnen war der australische Wahlschweizer Adam Scott als Achter, gefolgt vom englischen Vorjahressieger Justin Rose.
Nach einer Baisse von zweieinhalb Jahren siegte der frühere Weltranglisten-Erste Martin Kaymer vor gut einem Monat an der Players Championship der US PGA Tour in Florida. Dieser Erfolg gab ihm so viel Sicherheit, dass er zurzeit vermutlich besser spielt als jemals zuvor – besser auch als im August 2010, als er an der US PGA Championship seinen ersten Major-Titel einfuhr.
Im Unterschied zum mittlerweile 56-jährigen Bernhard Langer, der mit grossem Erfolg auf der amerikanischen Senioren-Profitour spielt, hat Kaymer seine beiden grossen Siege also an verschiedenen Majors errungen. Langers Name dagegen ist fest mit dem US Masters in Augusta verbunden, das der Schwabe 1985 und 1993 gewann.
Kaymer ist nunmehr der erste Spieler überhaupt, der im gleichen Jahr die Players Championship, die auch etwa als fünftes Major bezeichnet wird, und das US Open gewinnen konnte.