Die Protestbewegung „Occupy Wall Street“ hat den Geburtstag von Martin Luther King (1929-1968) zum Anlass genommen, für mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit zu demonstrieren.
Dutzende „Occupier“ (Besetzer) marschierten am Montag in New York von einer Gedenkstätte, wo im 17. und 18. Jahrhundert Hunderte schwarze Sklaven begraben worden waren, zum Finanzbezirk von Manhattan. Das Ziel war die New Yorker Filiale der US-Notenbank. Eine Sprecherin schätzte die Teilnehmerzahl des Marsches auf 80 bis 100.
Am Sonntag waren Demonstranten durch die Strassen von Harlem gezogen und hatten sich danach einer Mahnwache bei Kerzenlicht in der Riverside Church angeschlossen. In der Kirche hatte der schwarze Bürgerrechtler im April 1967 seine berühmte Rede gegen den Vietnamkrieg gehalten. Im Jahr darauf fiel er einem Attentat zum Opfer.
Feiertag zu Ehren Luther Kings
Martin Luther King wäre am Sonntag 83 Jahre alt geworden. Sein Geburtstag wird in den USA als Nationalfeiertag gewürdigt. Zu Kings Ehren sind an diesem Montag Behörden und Schulen geschlossen.
Die „Occupy“-Bewegung hat weltweit dazu aufgerufen, am Montag im Gedenken an King vor den Notenbanken zu demonstrieren. Ihren Angaben nach sollte es allein in den USA in 16 US-Grossstädten Aktionen geben. Auf ihrer Internetseite prangern sie die „grosse Ungerechtigkeit“ an, dass das Kapital in der Hand von nur einem Prozent der Bevölkerung liege, während die anderen 99 Prozent leer ausgingen.