Der in Israel inhaftierte Palästinenserführer Marwan Barghuti ist zur Strafe für seinen Aufruf zum friedlichen Widerstand gegen die israelische Besatzung in Isolationshaft gekommen. Wie das öffentlich-rechtliche israelische Radio am Sonntag weiter berichtete, darf er auch nicht mehr in die Gefängniskantine.
Von der Versetzung Barghutis in Isolationshaft berichtet das israelische Staatsradio gestern. Laut dem Bericht darf Barghuti keine Besuche empfangen.
Bei einem Auftritt als Zeuge vor einem Gericht in Jerusalem hatte Barghuti der Presse am vergangenen Mittwoch gesagt, er rufe das grosse palästinensische Volk zur Einheit, zum Zusammenhalt, zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit und zur Fortführung des friedlichen Volksaufstandes zur Beendigung der Besatzung auf».
In dem Gerichtsverfahren ging es um eine Zivilklage der USA gegen die palästinensische Autonomiebehörde und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO). Laut seinem Anwalt wollte Barghuti sich dazu nicht vor Gericht äussern.
Anführer der zweiten Intifada
Barghuti war einer der Anführer des zweiten palästinensischen Volksaufstands (Intifada) ab dem Jahr 2000. Er wurde 2002 festgenommen und zwei Jahre später in Israel wegen der Beteiligung an tödlichen Anschlägen zu fünfmal lebenslänglicher Haft verurteilt.
Früher war er Generalsekretär der Palästinenserorganisation Fatah im Westjordanland. Häufig wurde er als möglicher Nachfolger von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas genannt. Barghuti unterstützte den Osloer Friedensprozess in den 1990er Jahren und versichert, dass er Anschläge auf Zivilisten innerhalb Israels ablehnt.