Maschmeyer soll Christian Wulffs Buchwerbung bezahlt haben

Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat neuen Ärger: Unternehmer haben nicht nur seinen Privatkredit und Ferienaufenthalte finanziert, sondern angeblich auch die Werbung für sein Buch. Die Rechnung soll der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer beglichen haben.

Blickt in eine ungewisse Zukunft: Bundespräsident Christian Wulff (Archiv) (Bild: sda)

Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat neuen Ärger: Unternehmer haben nicht nur seinen Privatkredit und Ferienaufenthalte finanziert, sondern angeblich auch die Werbung für sein Buch. Die Rechnung soll der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer beglichen haben.

Maschmeyer bezahlte Zeitungsanzeigen, mit denen 2007 während des niedersächsischen Landtagswahlkampfs für das Buch „Besser die Wahrheit“ des damaligen Ministerpräsidenten Wulff geworben wurde.

Die „Bild“-Zeitung berichtete, der Unternehmer Maschmeyer habe die Rechnung für die Werbung zu dem Wulff-Buch in Höhe von 42’731,71 Euro (52’112 Franken) aus seinem Privatvermögen beglichen.

Das Interview-Buch, in dem Wulff sein privates und politisches Leben beschreibt, sei ein wichtiges Instrument des damaligen CDU-Landtagswahlkampfs gewesen.

Die Partei habe einige tausend Exemplare gekauft und sie als Wahlwerbung verschenkt. Der Bundespräsident liess über seinen Rechtsanwalt Gernot Lehr erklären, Wulff sei von den Zahlungen nichts bekannt gewesen.

Der wegen Betrugsfällen jüngst in die Kritik geratene Maschmeyer, Gründer des Finanzvertriebs AWD, war bis vor kurzem Swiss-Life-Verwaltungsrat.

Keine Überprüfung

In der niedersächsischen Hauptstadt Hannover trennte sich am Dienstagabend der Ältestenrat des Landtags ohne Ergebnis. Die Vertreter der niedersächsischen Regierungsparteien CDU und FDP lehnten es in dem Gremium ab, einen Antrag von SPD, Grünen und Linksfraktion überhaupt zuzulassen.

Die Opposition wollte im Landtag überprüfen lassen, ob Wulff private und Amtsinteressen verknüpft hatte. Dabei ging es um die Frage, ob Wulff gegen das niedersächsische Ministergesetz verstossen hatte, als er 2008 ein Darlehen von 500’000 Euro von der Frau des mit ihm befreundeten Unternehmers Egon Geerkens annahm.

Untersucht werden sollten auch seine Kontakte zu anderen Unternehmern, bei denen Wulff zwischen 2003 und 2010 sechs Ferien in Spanien, Italien, Florida und auf Norderney verbrachte.

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