Tausende Massai-Frauen gehen seit Tagen in Tansania gegen die Regierung auf die Barrikaden. Sie sollen von ihrem Land vertrieben werden, um in dem Gebiet ein Reservat für Grosswildjäger einzurichten.
Den Plänen zufolge müssten rund 30’000 Massai ihre Heimat und somit ihre lebenswichtigen Weidegründe verlassen. Das Gebiet ist 1500 Quadratkilometer gross und grenzt an den weltberühmten Serengeti-Nationalpark.
Zwölf Menschenrechtsorganisationen, die die Massai unterstützen, erklärten am Donnerstag, die Volksgruppe sei rechtmässiger Besitzer des umstrittenen Loliondo-Bezirks. «Die Regierung versucht alles, um der Öffentlichkeit einen falschen Eindruck darüber zu vermitteln, wer Eigentümer des Landes ist.»
Tansanias Tourismusminister Khamis Kagasheki hatte erklärt, mit dem Schritt solle das Naturerbe des Safari-Paradieses geschützt werden. Er warf den Massai vor, das Land durch Überweidung zu zerstören.
Experten weisen diese Anschuldigung zurück. Sie sagen, die Regierung wolle stattdessen mit Unternehmen zusammenarbeiten, die seit Jahren reiche Grosswildjäger in das Gebiet fliegen.
Die Massai brauchen die weiten Grasebenen als Weidegrund für ihre Tiere. «Unsere Kinder können die Universität besuchen, weil wir Vieh besitzen», sagte Napano Koyan. Die 40-Jährige besitzt 100 Ziegen, die sie ernähren muss. «Wenn unser Land weggenommen wird, dann ist das unser Tod.»