Bundespräsident Ueli Maurer hat nach seinem Gespräch mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang von einem «Meilenstein in den Beziehungen» gesprochen. Die Delegationen trafen sich am Freitagabend zu offiziellen Gesprächen im Landgut Lohn bei Bern.
Dabei wurden neben der Absichtserklärung zu einem Freihandelsabkommen fünf Verständigungsprotokolle unterzeichnet.
Diese Protokolle umfassen unter anderen die Bereiche Finanzdialog und Klimawandel. Bereits am Nachmittag hatte Li, der für zwei Tage in die Schweiz gereist ist, mit Bundespräsident Maurer eine Absichtserklärung zum Freihandelsabkommen unterzeichnet. Noch ist über den Inhalt des Abkommens wenig bekannt, doch haben beide Seiten erklärt, die Abmachungen ständen fest.
«Über die letzten zwei Jahre haben wir Einigkeit gefunden und Differenzen beigelegt», sagte Li Keqiang vor Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann und Schweizer Wirtschaftsvertretern in Zürich. Nach Island ist die Schweiz das zweite europäische Land, das zu Chinas Wirtschaft einen vertraglich fixierten, privilegierten Zugang bekommt.
«Die Schweiz ist eines der führenden Länder der Weltwirtschaft», sagte Li. Die zweit- und die neunzehntgrösste Volkswirtschaft der Welt hätten sich zu mehr Transparenz und einem noch stärkeren Handel entschlossen.
Modernisierung als Ziel
China habe das unerschütterliche Ziel, sich zu modernisieren. Die Modernisierung in einem Land mit 1,3 Milliarden Menschen sei aber ein langer Weg, sagte Li. Zuletzt hatte es Sorgen gegeben, Chinas Wirtschaft könnte sich dauerhaft verlangsamen, was für die Weltwirtschaft ein grosses Risiko darstellt.
In den nächsten sieben Jahren müsse China im Schnitt um 6,9 Prozent im Jahr wachsen, sagte Li weiter. Davon profitierten auch andere Länder wie die Schweiz. Der Freihandel sei dafür sehr wichtig.
An den Gesprächen auf dem Landgut Lohn nahm neben Bundespräsident Maurer und Wirtschaftsminister Schneider-Ammann auch Vize-Präsident Aussenminister Didier Burkhalter teil.