Auf einer Beerdigung in Honduras hat die Polizei mehr als 20 Mitglieder einer kriminellen Bande festgenommen. Bürger hätten die Polizei darüber informiert, dass bei der Beisetzung eines Mitglieds der kriminellen Bande Mara 18 zahlreiche Chefs der Gang erscheinen würden.
Wie ein Sprecher des Sicherheitsministeriums am Dienstag in Tegucigalpa erklärte, seien deshalb Polizisten ins 25 Kilometer nördlich der Hauptstadt gelegene Buenaventura gefahren und hätten inmitten der Zeremonie auf dem Friedhof mehr als 20 Bandenmitglieder festgenommen.
Medienberichten zufolge konnten einige der Verdächtigen zunächst fliehen, nach Schusswechseln mit Polizisten wurden sie jedoch gefasst. Die Schüsse hätten Panik unter den Bewohnern des 5000 Einwohner zählenden Ortes Buenaventura ausgelöst.
Dem Ministeriumssprecher zufolge sind unter den Festgenommenen zahlreiche per Haftbefehl gesuchte Stadtteilchefs der Bande in Tegucigalpa. Beigesetzt wurde ein Bandenmitglied, das am Samstag bei einer Schiesserei mit privaten Wachleuten in einem Viertel der Hauptstadt getötet worden war.
Die zehntausende Mitglieder zählenden kriminellen Gruppen Mara 18 und Mara Salvatrucha sind in Honduras und im benachbarten El Salvador aktiv, sie verdienen ihr Geld im Drogenhandel und durch Erpressungen.
Ihre Mitglieder sind an ihren vielen Tätowierungen zu erkennen. Das mittelamerikanische Honduras gilt als das Land mit der höchsten Kriminalitätsrate weltweit.