Bei neuen Anschlägen im Irak sind am Dienstag landesweit mindestens 23 Menschen getötet worden. Schauplätze der Gewalt waren die Hauptstadt Bagdad und die mehrheitlich sunnitischen Städte Abu Ghraib, Falludscha, Bakuba, Tikrit, Samarra, Mossul und Tarmijah.
Gemäss irakischen Sicherheitskreisen wurden neun Menschen in Tarmijah am nördlichen Stadtrand von Bagdad getötet, als zunächst zwei Bomben explodierten und sich dann zwei Selbstmordattentäter in die Luft sprengten. 17 Menschen wurden demnach verletzt.
Im Bagdader Viertel Bajaa kamen sechs Menschen ums Leben, als ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug explodierte. Westlich der Hauptstadt starben drei Menschen bei Angriffen in Abu Ghraib und Falludscha.
In Tikrit wurden zwei Polizisten in einem Sozialhilfezentrum getötet. Dort lieferten sich Aufständische und Sicherheitskräfte nach der Explosion einer Autobombe Gefechte. Den Angaben zufolge wurden zwei Selbstmordattentäter getötet, bevor sie ihre Sprengstoffgürtel zünden konnten.
Seit Jahresbeginn hat die religiös motivierte Gewalt im Irak nochmals deutlich zugenommen. Allein in den bisherigen elf Monaten des Jahres wurden laut Behördenangaben mehr als 6200 Menschen getötet.
Diplomaten und Menschenrechtsgruppen werfen der Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki vor, nicht ausreichend auf Beschwerden der sunnitischen Minderheit zu reagieren. Diese fühlt sich durch die schiitisch dominierten Behörden benachteiligt.