In der syrischen Region Homs sind nach Angaben der UNO derzeit rund 420’000 Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hälfte davon seien Kinder, erklärte Mark Choonoo vom Kinderhilfswerk UNICEF am Freitag.
Der Spezialist für Katastrophenhilfe konnte sich mit einigen anderen UNICEF-Mitarbeiter nach monatelangen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen kürzlich in Homs ein Bild von der Lage machen. „Kinder sind diejenigen, die am stärksten darunter leiden“, sagte Choonoo.
Insgesamt seien in der Region 700’000 Menschen ernsthaft vom Konflikt betroffen, fast jede dritte Person sei vertrieben worden, sagte UNICEF-Sprecherin Marixi Mercado vor Journalisten in Genf. Durch die anhaltende Gewalt werde vor allem der Zugang zu Bildung beschnitten. Etwa 200 der 1500 Schulen in Homs seien zerstört worden, zusätzlich würden dutzende Einrichtungen als Notunterkünfte genutzt.
Die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) teilte mit, dass ihre Helfer erstmals die von Oppositionstruppen gehaltene Region Asas im Norden Syrien erreicht hätten. Dort würden 45’000 Menschen unter entsetzlichen Bedingungen in Notlagern ausharren.
Der Aufstand gegen die syrische Regierung unter Staatschef Baschar al-Assad dauert seit März 2011 an und hat sich zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Nach Berichten über Angriffe des israelischen Militärs nahe Damaskus steigt zudem die Angst vor einem Flächenbrand in der Region.