Bei einer Serie von Angriffen mutmasslicher Islamisten im Nordosten Nigerias sind in den vergangenen Tagen mehr als 40 Menschen getötet worden. Wie Mitarbeiter verschiedener Spitäler vor Ort am Samstag mitteilten, wurden 46 Menschen getötet.
Unter den Todesopfern sind Soldaten, Polizisten und Zivilisten. Zu den Angriffen bekannte sich die Sekte Boko Haram, welche die Errichtung eines islamischen Staates im Norden des westafrikanischen Landes anstrebt.
Die Angriffe geschahen nach Angaben der Spital-Mitarbeiter vor allem in den drei Städten Damaturu, Potiskum und Maiduguri. In Damaturu und Potiskum wurden am Freitag 26 Todesopfer gezählt. Ein Krankenpfleger der Universitätsklinik in Maiduguri sagte am Samstag, dort seien 20 Todesopfer registriert worden.
In einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP bekannte sich ein Sprecher von Boko Haram zu den Angriffen. Der Mann, der sich Abul Qaqa nennt, sagte, damit werde der Tod „unserer Brüder“ gerächt, die 2009 während eines von der Sekte geführten Aufstandes von nigerianischen Sicherheitskräften erschossen wurden.
Boko Haram wird für zahlreiche Anschläge in der Vergangenheit verantwortlich gemacht. Die Sekte bekannte sich unter anderem zu dem Anschlag auf den UNO-Sitz in der Hauptstadt Abuja, bei dem Ende August 24 Menschen getötet wurden, sowie zu einer Anschlagsserie Anfang November mit rund 150 Toten. Der Name der Sekte bedeutet „Die westliche Lehre ist Sünde“.