Mehr als die Hälfte der Kunstschaffenden nagt am Hungertuch

Die Verbände der Kulturschaffenden in der Schweiz schlagen Alarm: Laut einer eigens durchgeführten Studie verdienen Künstlerinnen und Künstler rund 40’000 Franken pro Jahr. Dies sei zu wenig – auch im Hinblick auf die Altersvorsorge.

Leere Taschen: Kunstschaffende in der Schweiz leben laut einer Studie oft unter prekären Bedingungen. (Symbolbild)

(Bild: sda)

Die Verbände der Kulturschaffenden in der Schweiz schlagen Alarm: Laut einer eigens durchgeführten Studie verdienen Künstlerinnen und Künstler rund 40’000 Franken pro Jahr. Dies sei zu wenig – auch im Hinblick auf die Altersvorsorge.

Zehn Jahre nach der ersten Umfrage sehe die Situation für Kunstschaffende nicht besser aus, schreibt die Dachorganisation Suisseculture Sociale in einer Mitteilung vom Mittwochabend. Mehr als die Hälfte der Kunstschaffenden lebe unter prekären Umständen – trotz zusätzlicher nichtkünstlerischer Erwerbstätigkeit. Die Studie der Dachorganisation stützt sich auf eine Online-Umfrage bei 2422 Kulturschaffenden.

Die Probleme – fehlende Altersvorsorge und tiefe Einkommen – hätten sich in den vergangenen Jahren eher noch zugespitzt. Der Anteil des Einkommens aus dem Kunstschaffen sei im Vergleich zu 2006 gesunken, obwohl der prozentuale Anteil der Arbeitszeit, die für die Kunsttätigkeit aufgewendet wird, gestiegen sei.

«Ohne zusätzliche Erwerbsquellen ist es gar nur schwer möglich, ein Mindesteinkommen zu erzielen.» Über die Hälfte der Befragten verfüge über keinerlei Vorsorge, die über die AHV hinausgehe, heisst es. Daher fordert die Dachorganisation Politik und Gesellschaft auf, bei Fragen zur sozialen Sicherheit die Besonderheiten des Kunstschaffens adäquat zu berücksichtigen.

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