Ein starkes Erdbeben hat erneut den Iran erschüttert. Bei dem Beben im Südosten Irans kamen auf der benachbarten pakistanischen Seite mindestens 34 Personen ums Leben, einige weitere wurden verletzt.
Das Epizentrum lag nach Angaben des iranischen Erdbebeninstituts in einer entlegenen Region etwa 80 Kilometer nördlich der Stadt Saravan. Die Region ist nur dünn besiedelt.
Der Gouverneur von Saravan, Mohammad Sharif-Khaleqi, sagte, 27 Menschen seien verletzt worden. Das Beben habe einige ältere Häuser in Saravan beschädigt, sagte er der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA. Viele Häuser in der ländlichen Gegend sind aus Lehmziegeln gebaut.
In grosser Tiefe
Nach Angaben des iranischen Erdbebeninstituts hatte das Beben vom Dienstag in der Provinz Sistan-Belutschistan eine Stärke von mindestens 7,5. Das US-Institut USGS und der Schweizerische Erdbebendienst gaben die Stärke mit 7,8 an. Ein iranischer Regierungsvertreter sprach vom «schwersten Erdbeben im Iran seit 40 Jahren».
Ein Experte des Geoforschungszentrums in Potsdam (GFZ) bei Berlin sagte, das Beben habe sich glücklicherweise mit 90 Kilometern in grosser Tiefe ereignet. Je näher sich die Bewegungen an der Erdoberfläche abspielten, desto verheerender könnten die Auswirkungen sein.
Nach Angaben des iranischen Roten Halbmonds wurden fünf Rettungsteams in die Region entsandt. Dort seien alle Telefonverbindungen unterbrochen, sagte Halbmond-Chef Mahmud Mosafar. Laut der Agentur IRNA wurde der Notstand für die Region erklärt.
Ausläufer des Bebens waren bis in die benachbarten Golf-Monarchien, in Nordindien sowie bis Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, zu spüren. In der südpakistanischen Metropole Karachi bebten die Gebäude so heftig, dass viele Menschen in Panik auf die Strasse liefen.
Vor einer Woche hatte ein Beben der Stärke 6,3 den Süden des Irans erschüttert, fast 40 Menschen wurden getötet. Das Epizentrum lag in der Nähe des einzigen iranischen Atomkraftwerks Buschehr. Es wurde nach iranischen Angaben jedoch nicht beschädigt.