Mehr Krebsfälle von Frauen mit PIP-Brustimplantaten in Frankreich

In Frankreich sind zum Jahresende weitere Fälle von Frauen bekannt geworden, die mit Brustimplantaten der umstrittenen Firma PIP Krebs bekommen haben. 20 solcher Patientinnen seien inzwischen registriert, teilte die Behörde Afssaps am Freitag mit.

Ein entferntes Implantat der Firma PIP (Bild: sda)

In Frankreich sind zum Jahresende weitere Fälle von Frauen bekannt geworden, die mit Brustimplantaten der umstrittenen Firma PIP Krebs bekommen haben. 20 solcher Patientinnen seien inzwischen registriert, teilte die Behörde Afssaps am Freitag mit.

PIP-Gründer Jean-Claude Mas, der die Einsätze mit einem Billigsilikon verkaufte, plant laut einem Pressebericht ein neues Geschäft unter einem anderen Firmennamen.

Laut der Arzneimittelkontrollbehörde Afssaps waren Brustkrebsfälle unter den Frauen mit PIP-Prothesen am häufigsten, gefolgt von Lymphdrüsenkrebs. Ein Zusammenhang zwischen den Krebsfällen und den Implantaten sei aber nicht bewiesen.

Zunächst waren nur acht Krebsfälle bekannt gewesen. Die Behörde zählte auch 1143 Fälle von gerissenen Silikoneinlagen und fast 500 Patientinnen mit Entzündungen.

Neues Unternehmen

Auch wenn die Prothesen gesundheitsschädlich sind, will PIP-Gründer Mas einem Pressebericht zufolge unter dem Dach eines neuen Unternehmens weiter Billigprothesen herstellen.

Laut dem Handelsregister von Toulon soll das von seinen Kindern im Sommer gegründete neue Unternehmen France Implant Technologie (FIT) chirurgisches und zahntechnisches Material produzieren. Die Zeitung „Nice-Matin“ berichtete jedoch, dass FIT Brustimplantate verkaufen will. Ziel sei der südamerikanische, chinesische und europäische Markt.

Die 2010 aufgelöste Firma PIP hatte weltweit hunderttausende mit einem Billig-Silikon gefüllte Brustimplantate verkauft. Das hausgemachte Gel wird für Entzündungen und von den Opfern auch für Krebsfälle verantwortlich gemacht.

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