Baselbieter Kinder haben im Schnitt mehr Löcher in den Zähnen als früher: Eine Untersuchung von 2011 zeigt deutlich weniger kariesfreie Gebisse bei Neuntklässlern als fünf und zehn Jahre davor, wie die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD) am Dienstag mitteilte.
Die repräsentative zahnärztliche Schüleruntersuchung bei 1200 Kindern hat das Institut für Präventivzahnmedizin und orale Mikrobiologie der Universität Basel im Frühling 2011 durchgeführt. Gegenüber den letzten Studien von 2006 und 2001 wenig verändert hat sich bei Erstklässlern (7-8 Jahre) und Sechstklässlern (12-13 Jahre).
Bei den Neuntklässlern (15-16 Jahre) hingegen sank die Zahl der Gebisse ohne Karies deutlich von 50 Prozent im 2001 und 49 Prozent im 2006 auf nun noch 40 Prozent. Die Zahl geschädigter Zähne (kariös, geflickt oder gezogen) stieg dabei zudem im Durchschnitt von 1,48 auf 1,82 pro Person.
Die VGD schreibt von den Teenagern als einer „neuen Risikogruppe“: Ältere Schülerinnen und Schüler seien „zahlreichen Einflüssen ausgesetzt“, was sich schnell negativ auf ihre Zähne auswirken könne. Mögliche Gründe seien vernachlässigte Mundhygiene sowie (nicht näher ausgeführte) Ess- und Trinkgewohnheiten.
Die Ergebnisse der Schüler-Zahnstudie von 2011 seien ein Wendepunkt, weil davor stets Verbesserungen hätten festgestellt werden können. Die Zahngesundheit habe mittlerweile ein so hohes Niveau erreicht, dass es schwierig geworden sei, es weiter zu verbessern oder auch nur zu halten.
Die VGD rät nun dazu, speziell ältere Schüler gezielt zu informieren. Zudem sollten ausländische Kinder und deren Eltern „möglichst früh“ einschlägig betreut werden.