Mehr Menschen mit Behinderungen im Bundeshaus gefordert

Auch Menschen mit Behinderungen können wählen und gewählt werden. Im Parlament seien sie jedoch «drastisch untervertreten», stellen die Behindertenverbände Procap und Agile.ch fest.

Rund 70 Personen forderten vor dem Bundeshaus gleiche politische Rechte für Menschen mit Behinderungen. (Bild: sda)

Auch Menschen mit Behinderungen können wählen und gewählt werden. Im Parlament seien sie jedoch «drastisch untervertreten», stellen die Behindertenverbände Procap und Agile.ch fest.

Um auf die politischen Rechte von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen, haben sich am Dienstag rund 70 Personen vor dem Bundeshaus versammelt. Darunter befanden sich auch politische Mandatsträgerinnen und Mandatsträger auf nationaler, kantonaler und Gemeindeebene, wie die beiden Verbände am Dienstag mitteilten.

Menschen mit Behinderungen «wollen ihre Bürgerrechte wahrnehmen, am politischen Leben teilnehmen und politisch Verantwortung übernehmen», wird Procap-Präsident Hans Frei im Communiqué zitiert.

In der Schweiz lebten 1,2 Millionen Menschen mit Behinderungen, was rund 15 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung entspreche. Im Parlament seien aber mit Christian Lohr und Luc Recordon nur zwei Personen mit Behinderungen vertreten.

«Mit Blick auf den Bevölkerungsanteil wären in der kommenden Legislatur 37 gewählte Politikerinnen und Politikern eine angemessene Vertretung von Menschen mit Behinderungen», wird Stephan Hüsler, Präsident von Agile.ch, zitiert.

Auch das Wahlrecht ausüben könnten nicht alle: Es gebe noch zahlreiche bauliche, technische, sprachliche und kommunikative Hürden, schreiben die Verbände.

Procap und Agile.ch übergaben deshalb während der Aktion vor dem Bundeshaus dem Nationalratspräsidenten Stéphane Rossini und dem Ständeratspräsidenten Claude Hêche ein Manifest, welches «die vollumfängliche politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen» einfordert.

Nächster Artikel