Schweizer mögen Österreich als Winter-Reiseziel: Fast zwei Millionen Übernachtungen von Schweizer Gästen zählte das Nachbarland in der zu Ende gehenden Wintersaison. Das waren rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Doch auch Touristen aus anderen EU-Ländern und die Österreicher verbrachten zwischen November 2014 und März 2015 mehr Ferien in Österreich: Die Zahl der Gäste stieg um 4,1 Prozent auf 15,3 Millionen an.
Die Zahl der Übernachtungen insgesamt nahm um 2,2 Prozent auf 58,8 Millionen zu. Das geht aus Zahlen hervor, die Statistik Austria am Montag veröffentlichte. Schweizer Gäste legten gegenüber dem Vorjahr bei den Logiernächten um 4,6 Prozent auf 1,95 Millionen Übernachtungen zu.
Zumindest im Februar – dem ersten vollen Monat ohne Euro-Mindestkurs – verbrachten allerdings auch mehr Schweizer als im Vorjahr die Winterferien im eigenen Land: Das Bundesamt für Statistik (BFS) vermeldete einen Anstieg von 8,4 Prozent bei den Übernachtungen von Schweizern. Bei den Ausländern betrug der Zuwachs 3,8 Prozent.
Der Branchenverband Hotelleriesuisse erklärte sich den Zuwachs vor allem mit den wegen des frühen Ostertermins vorgezogenen Sportferien an den Schweizer Schulen. Wider Erwarten seien wegen des starken Frankens auch kaum Buchungen storniert worden.
Mehr Deutsche als Österreicher
In Österreich machten auch andere Ausländer mehr Winterferien: Bei den Logiernächten von Deutschen resultierte von November bis März ein Plus um 3 Prozent auf 22,7 Millionen und bei jenen von Niederländern ein Zuwachs um 2,1 Prozent auf 5,4 Millionen.
Stärker war der Anstieg bei Briten und Tschechen: Ihre Übernachtungszahlen stiegen um 6,7 Prozent auf 1,9 Millionen respektive um 5,1 Prozent auf 1,4 Millionen.
Insgesamt legten die Übernachtungen von ausländischen Feriengästen mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 45,7 Millionen fast doppelt so stark zu wie jene der Österreicherinnen und Österreicher: Bei ihnen betrug der Zuwachs 1,3 Prozent, was einem Anstieg auf 13,1 Millionen entsprach.
Am gefragtesten waren Vier- und Fünf-Sterne-Hotels sowie Ferienwohnungen. Dort stiegen die Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr am stärksten an. In Hotels mit einem, zwei oder drei Sternen blieben die Zahlen stabil. Dagegen wählten weniger Gäste ein Privatquartier.
Vorverlegte Skiferien
In den Februar vorverlegte Schulferien in mehreren Ländern liessen im März in Österreich die Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent einbrechen. Bei den ausländischen Gästen gab es ein Minus von 8,3 Prozent auf 9,57 Millionen.
Der Kurssturz des Rubels, die Ukraine-Krise und die Wirtschaftssanktionen gegen Russland wirkten sich im Nachbarland ebenfalls aus: Im März brachen die Übernachtungszahlen der Russen gegenüber dem Vorjahr um 44 Prozent ein. In der ganzen Saison sanken die Übernachtungen der Russen um gut ein Drittel auf etwa 847’500.