Mehrere Hunde in der Schweiz vergiftet

Im Wallis werden Herdenschutzhunde vergiftet, in Zumikon ZH werden in Obst verpackte Giftköder ausgelegt – ein Hund überlebt nicht. Im Appenzellerland ist am Dienstag ebenfalls ein Hund an Giftködern qualvoll verendet. Hundehassende Giftmischer gehen um.

Hunde in der Schweiz in Gefahr (Bild: sda)

Im Wallis werden Herdenschutzhunde vergiftet, in Zumikon ZH werden in Obst verpackte Giftköder ausgelegt – ein Hund überlebt nicht. Im Appenzellerland ist am Dienstag ebenfalls ein Hund an Giftködern qualvoll verendet. Hundehassende Giftmischer gehen um.

In Jelzinen (VS) wurden drei Herdenschutzhunde vergiftet; für einen kam jede Hilfe zu spät. Mehrere Hunde in Zumikon und Umgebung wurden schwer krank, nachdem sie giftige Köder genascht hatten – ein Tier starb: Die achtjährige Hündin verendete unter Qualen.

Der blonde Cocker Spaniel aus Teufen AR schnüffelte und verschlang einen Happen vergiftetes Tierfutter. Als es dem Hund abends sehr schlecht ging, suchte der Besitzer sofort einen Tierarzt auf; er nahm auch vergiftetes Futter mit, das er am Tatort gefunden hatte.

Der Cocker-Spaniel aus dem Tierheim überlebte den Anschlag nicht: Er starb am Dienstag nach vier Tagen qualvollen Leidens. Sobald sich das Gift nicht nur im Magen, sondern schon in der Blutbahn befinde, sei das Tier nicht mehr zu retten, sagte der Tierarzt.

Beobachtungen melden

Später fand die Polizei Verpackungsmaterial des verwendeten Gifts, wie der Mediensprecher der Ausserrhoden Kantonspolizei, Ueli Frischknecht, gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte.

Die Ausserrhoder Kantonspolizei ruft die Hundehalter zu Vorsicht auf. Wer ähnliche Feststellungen an seinem Tier gemacht hat (Lähmungserscheinungen, Apathie, extremer Durchfall, Erbrechen, blutiger Kot) soll diese der Polizei melden.

Auch Kinder stark gefährdet

Denn: Nicht nur Hunde und Katzen, auch Kinder sind gefährdet. Das im Fall von Niederteufen verwendete Gift kann für Kinder tödlich sein, wie Ueli Frischknecht sagt.

Auch für Katzen und Wildtiere sind Giftköder tödlich. Nur: Mit Igeln, Füchsen, Dachsen, Mardern und fleischfressenden Vögeln kann in der Regel niemand zum Tierarzt gehen – sie verkriechen sich und verenden irgendwo. Stirbt die Mutter eines Wildtiers, verhungern die Jungen.

Das sei der erste Fall in diesem Quartier, der der Polizei gemeldet worden sei, sagt Ueli Frischknecht. Tatsächlich sind aber in der näheren Umgebung in den vergangenen Monaten und Jahren von mehreren Hundehaltern immer wieder Vergiftungserscheinungen beobachtet worden; diese endeten allerdings nicht tödlich, weil Tierärzte gerade noch rechtzeitig eingreifen konnten.

Im Notfall Maulkorb

Für Hundehalter bedeuten die Giftanschläge auf Hunde: Hunde an kurzer Leine führen, nicht irgendwo lecken lassen. Verfressene Hunde sollten vorsichtshalber einen Maulkorb tragen.

Falls ein Tier Lähmungserscheinungen, Apathie, Schaum, starkes Speicheln, blasse oder blaue Schleimhäute, Erbrechen und flüssigen, blutigen Kot aufweist, heisst es: sofort zum Tierarzt.

Wer Tiere misshandelt oder auf qualvolle Art oder aus Mutwillen tötet, kann wegen vorsätzlicher Tierquälerei zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis drei Jahren oder einer entsprechenden Geldstrafe verurteilt werden. Seit dem 1. April 2003 sind Tiere in der Schweiz keine Sachen mehr.

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