Mehrere tausend Iraner demonstrieren gegen USA

Zum 34. Jahrestags der Stürmung der US-Botschaft in Teheran haben mehrere tausend Iraner am Montag gegen die USA demonstriert. Zu der Kundgebung am Gebäude der früheren US-Botschaft kamen mehr Teilnehmer als in den Vorjahren.

Iranische Demonstranten verbrennen US-Flaggen in Teheran (Bild: sda)

Zum 34. Jahrestags der Stürmung der US-Botschaft in Teheran haben mehrere tausend Iraner am Montag gegen die USA demonstriert. Zu der Kundgebung am Gebäude der früheren US-Botschaft kamen mehr Teilnehmer als in den Vorjahren.

Der Protest, zu dem konservative Gruppierungen aufgerufen hatten, richtete sich auch gegen Irans Erzfeind Israel. Die Demonstranten riefen «Tod für Amerika» und «Tod für Israel», einige Teilnehmer zündeten die US-Flagge an.

Auch in anderen Städten des Landes fanden Protestkundgebungen statt, wie auf Bildern im iranischen Fernsehen zu sehen war. In Teheran waren laut Medienberichten führende Konservative unter den Teilnehmern, darunter der Chef der islamistischen Bassidsch-Miliz, Mohammed Resa Naghdi. Auch einer der Stellvertreter des moderaten iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, Mohammed Schariatmadari, nahm teil.

Geiselnahme dauerte über ein Jahr

Im Zuge der islamischen Revolution im Iran hatten radikale Studenten am 4. November 1979 die US-Botschaft in der iranischen Hauptstadt gestürmt. Sie hielten anschliessend 52 US-Diplomaten 444 Tage lang in ihrer Gewalt.

Damit protestierten sie gegen die Aufnahme des gestürzten Schahs von Persien durch die USA. Der Vorfall führte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Teheran.

Zuletzt hatte es eine deutliche Entspannung in den bilateralen Beziehungen gegeben. Ruhani hatte nach seiner Wahl im Juni signalisiert, die Beziehungen zum Westen verbessern und eine Lösung im Atomstreit erzielen zu wollen. Im September kam es sogar zu einem Telefonat zwischen Ruhani und US-Präsident Barack Obama.

Die USA und andere Staaten werden dem Iran vor, am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran beharrt darauf, die Atomkraft für zivile Zwecke zu nutzen.

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