Panzer der türkischen Streitkräfte sind im Zuge der am Mittwochmorgen begonnenen Offensive gegen die IS-Bastion Dscharablus über die Grenze nach Nordsyrien vorgedrungen. Das meldete das türkische Staatsfernsehen TRT.
Ziel sei es, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) von der türkischen Grenze zu vertreiben. Auch ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, ein dutzend türkische Panzer seien auf syrisches Gebiet vorgedrungen und hätten IS-Stellungen in Dscharablus unter Beschuss genommen. Mehrere weitere Militärfahrzeuge passierten ebenfalls die Grenze.
Zudem drangen von der Türkei unterstützte syrische Rebellen nach Angaben eines Kommandanten der Aufständischen nach Syrien ein, um auf die von der Terrormiliz IS gehaltene Stadt Dscharablus vorzurücken.
Türkische und US-Kampfflugzeuge bombardierten am Morgen Stellungen des IS, die auch von Artillerie unter Beschuss genommen wurden. Auch türkische Spezialkräfte seien über die Grenze vorgerückt, um eine Passage zu eröffnen.
Die Türkei hat der Militäroffensive den Namen «Schutzschild Euphrat» gegeben. Dscharablus liegt direkt am Fluss Euphrat. Ankara dürfte es aber vor allem darum gehen, einen weiteren Vormarsch syrisch-kurdischer Kräfte zu verhindern. Die Offensive begann wenige Stunden vor einem Besuch von US-Vizepräsident Joe Biden in der Türkei, der am Vormittag in Ankara landete.
Dscharablus ist eine der letzten grösseren Bastionen des IS an der Grenze zur Türkei. Der Ort liegt rund 35 Kilometer nördlich der Stadt Manbidsch, die erst kürzlich von einem Bündnis unter Führung der syrischen Kurden-Miliz YPG zurückerobert worden war.