Im französischen Luftverkehr hat am Montag ein auf vier Tage angesetzter Streik begonnen. Das Bodenpersonal, aber auch Piloten und Flugbegleiter protestieren mit Arbeitsniederlegungen gegen Pläne der Regierung, das Streikrecht an Flughäfen einzuengen.
Die Fluggesellschaft Air France hatte im Voraus rund 100 Flüge abgesagt oder umgebucht. Wie die Flughafenbetreibergesellschaft ADP mitteilte, schien sich die Teilnahme am Streik am Montag in Grenzen zu halten.
Air France konnte die Folgen des Streiks abfedern und viele Passagiere auf andere Flüge umbuchen, da die Arbeitsniederlegung bereits vergangene Woche angekündigt worden war, wie ADP weiter berichtete. Die meisten betroffenen Flüge waren Kurz- und Mittelstreckenverbindungen, nur vier Langstreckenflüge fielen aus.
Die Billigfluggesellschaft Easyjet musste kurzfristig fünf für Montag angesetzte Flüge absagen, nachdem Mitarbeiter nicht zum Dienst erschienen waren. Laut ADP hatten die Easyjet-Mitarbeiter ihre Teilnahme an dem Streik nicht angekündigt.
Während des Ausstandes demonstrierten rund 200 Mitarbeiter von Fluglinien mit einem Protestmarsch von Terminal zu Terminal am Flughafen Charles de Gaulle, bewacht von ebenfalls etwa 200 Polizisten in Kampfanzügen.
Protest gegen „Minimal-Service“
Die Streikenden wehren sich gegen den von der Pariser Regierung verordneten „Minimal-Service“, der auch während eines Streiks die Fortsetzung der Arbeit vorschreibt. Die Reform verpflichtet Angestellte zudem, Streiks mindestens 48 Stunden vor einer Arbeitsniederlegung anzukündigen. Die Gewerkschaften sehen in dem Gesetz eine Einschränkung des Streikrechts.
Nach Angaben der Gewerkschaften müssen Flugreisende mit Ziel oder Zwischenstopp in Frankreich wegen des Streiks bis Donnerstagabend mit erheblichen Verspätungen und Verbindungsausfällen rechnen.