Menschenrechtler: Saudi-Arabien setzt im Jemen US-Streubomben ein

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition den Einsatz von Streumunition aus US-Beständen im Jemen vorgeworfen. Letztere ist weltweit geächtet.

Durch einen Luftangriff zerstörtes Gebäude in Sanaa, Jemen (Archiv) (Bild: sda)

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition den Einsatz von Streumunition aus US-Beständen im Jemen vorgeworfen. Letztere ist weltweit geächtet.

Unter anderem Fotos und ein Video zeigten, dass entsprechende Bomben in den vergangenen Wochen bei Luftangriffen auf Stellungen der Huthi-Miliz im Norden des Landes abgeworfen worden seien, erklärte HRW am Sonntag. Laut Satellitenbildern seien Bombensplitter auf einer landwirtschaftlichen Fläche wenige hundert Meter von bewohntem Gebiet niedergegangen.

Streubomben setzen hunderte kleinerer Bomben frei. Viele Blindgänger explodieren jedoch erst Jahre später. Genau wie Landminen geht die Munition bei Berührung in die Luft – wer nicht sofort getötet wird, überlebt meist schwer verstümmelt.

Nach einem von 116 Staaten unterzeichneten Vertrag aus dem Jahr 2008 ist Streumunition international verboten. Saudi-Arabien, die USA und der Jemen schlossen sich dem Abkommen jedoch bislang nicht an.

Saudi-Arabien bekämpft seit Wochen an der Spitze einer überwiegend sunnitischen Militärallianz die Rebellen der schiitischen Huthi-Miliz im Jemen. Letztere hat weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

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