Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat während ihres Besuchs in der Türkei Russland und das syrische Regime für die Luftangriffe auf Aleppo scharf kritisiert. «Wir sind entsetzt über das menschliche Leid durch die Bombenangriffe – auch von russischer Seite.»
Dies sagte Merkel am Montag nach einem Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu in Ankara. Merkel machte deutlich, dass Russland damit auch gegen eine entsprechende UNO-Resolution verstosse, die sich gegen Angriffe auf die Zivilbevölkerung richte.
Deutschland und die Türkei forderten von Russland die Einhaltung dieser Resolution, sagte Merkel. «Das, was sich an der türkisch-syrischen Grenze zeigt, ist das grosse Leid», sagte sie zur Flucht Zehntausender Syrer nach den Angriffen auf Aleppo. Trotz Winterkälte verwehrt die Türkei ihnen aber den Einlass.
Um die an der türkisch-syrischen Grenze ausharrenden Flüchtlinge wollen sich Deutschland und die Türkei in einer gemeinsamen Soforthilfe-Aktion mit Hilfsorganisationen kümmern. Eine entsprechende Aktion werde umgehend beginnen, kündigte Davutoglu nach dem Treffen mit Merkel an.
Kampf gegen Schlepper
Berlin und Ankara wollen sich laut Merkel zudem für eine Beteiligung der NATO am Kampf gegen die Schlepper im Seegebiet zwischen Griechenland und der Türkei einsetzen. Über diese Frage solle beim anstehenden Treffen der NATO-Verteidigungsminister gesprochen werden.
Zusätzlich strebe man bei diesem Thema eine Verbesserung der Arbeit der türkischen Küstenwache mit Griechenland und der EU-Grenzschutzagentur Frontex an.
Merkel kündigte zugleich eine Verstärkung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei beim Kampf der Polizeien gegen illegale Schlepperbanden an.