In der Nacht auf Dienstag sind in höheren Lagen bis zu neun Zentimeter Schnee gefallen. Dies führte zu zahlreichen Strassen-Unfällen. Bis am Freitag gibt es in den Bergen bis 80 Zentimeter Schnee. Die Waldbrandsituation im Süden bleibt wegen des Nordföhns angespannt.
Neun Zentimeter Schnee sind in Braunwald GL, Isenthal UR und St. Gallen gefallen, wie der Internetseite des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) zu entnehmen ist. Im Kanton Bern hat es in Wengen fünf und in Langnau vier Zentimeter Neuschnee gegeben und in Aorsa GR sind immerhin drei Zentimeter zusammengekommen.
Insgesamt am meisten Schnee fiel im Raum von der Zentralschweiz über Zürich bis zum Bodensee, wie Meteonews am Dienstagmorgen die Wetterlage zusammenfasste. Der Schneefall hörte kurz nach Mitternacht wieder auf.
Rutschpartie auf Schweizer Strassen
Am Wintereinbruch hatten jedoch nicht alle ihre helle Freude, auf den Schweizer Strassen kam es zu zahlreichen Unfällen mit Blechschaden. Die Kantonspolizei Thurgau meldete am Dienstagmorgen ein Dutzend und die Kantonspolizei Basel-Land zehn Unfälle ohne Verletzte.
Gar nicht auf den Schnee vorbereitet war ein 20-jähriger Autofahrer in Nidwalden. Wie die Kantonspolizei Nidwalden mitteilte, versuchte er ein Überholmanöver, obwohl sein Auto mit Sommerpneus ausgerüstet war. Sein Auto geriet ins Schleudern und kollidierte mit der Fahrbahnbegrenzung sowie einem anderen Auto. Er zog sich leichte Verletzungen zu.
Der nächste Schneefall ist bereits in Sicht: SRF Meteo rechnet bis Freitag mit stärkerem Schneefall. Am kräftigsten werde es vom östlichen Berner Oberland über die Alpen der Zentral- und Ostschweiz bis nach Nordbünden schneien, wie der Wetterdienst am Dienstag mitteilte.
Dort werden zwischen Mittwochnachmittag und Freitagmorgen 30 bis 70 Zentimeter Neuschnee erwartet, lokal sogar um 80 Zentimeter. Gemäss dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung dürfte die Gefahr für Lawinen dort am Mittwoch ansteigen, weil zugleich ein stürmischer Nordwind bläst.
Waldbrandsituation bleibt angespannt
Im Süden gab es bisher keinen Niederschlag, weswegen die Waldbrandsituation angespannt bleibt. Dies sagte Jürg Nussbaum, Sprecher der Luftwaffe, am Dienstag gegenüber Radio SRF. Gemäss SRF Meteo ist in den betroffenen Regionen in den nächsten Tagen auch keiner in Sicht.
Zudem erhöhe ein «recht kräftig einsetzender Nordwind» die Gefahr, dass sich aus Glutnestern neue Brände entfachen, wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport am Dienstag mitteilte.
Ein Helikopter mit Wärmebildkamera hielt daher auch am Dienstag Ausschau nach Glutnestern. Zudem waren drei weitere Helikopter der Luftwaffe im Misox und in der Leventina im Einsatz.
Zwei dieser Helikopter mussten am Dienstagnachmittag kurzerhand vom Misox ins Calancatal in Südbünden abgezogen werden. Dort ist Wiesland im Ausmass von 50 mal 100 Metern in Brand geraten. Als Brandursache steht laut der Bündner Polizei ein Defekt an einer Stromleitung im Vordergrund. Der Brand konnte rasch gelöscht werden.
In Engelberg OW wurde am Dienstag das Feuerverbot wegen des erfolgten Schneefalls indes aufgehoben. Auch der Kanton Uri gab Entwarnung und hob das Feuerverbot in den Gebieten oberhalb der Nebelgrenze auf.
Früher extremere Trockenheit
Die Waldbrandgefahr ist auf den trockenen Dezember zurückzuführen. Dieser sei der trockenste seit Messbeginn 1864 gewesen, schrieb MeteoSchweiz vergangene Woche. Im längerfristigen Vergleich seien solche Situationen vor 150 Jahren jedoch häufiger und extremer vorgekommen, teilte die Universität Bern am Dienstag mit.
Gemäss ihrer Datenbank «Euro-Climhist» fiel zwischen dem 29. November 1851 und dem 8. Januar 1852 in Bern nur an zwei Tagen etwas Schnee. 1818 war die Emme in Eggiwil BE ganz trocken, so dass mehrere Mühlen still standen und vom 1. Dezember 1671 bis am 25. Februar 1672 war es «allzeit hell und kalt».