Meuternde Soldaten haben in Eritrea das Informationsministerium besetzt und politische Reformen gefordert. Die Armee belagere das Ministerium in der Hauptstadt Asmara mit Panzern, nachdem am Montag rund 200 Aufständische in das Gebäude eingedrungen seien.
Schüsse fielen zunächst nicht, die Stadt erschien ruhig, wie Diplomaten sagten. Ein eritreischer Radiojournalist in Paris berichtete, meuternde Militärangehörige hätten das Informationsministerium gestürmt.
Sie hätten die Nachrichtensprecher des staatlichen Fernsehens und der Radiosender angewiesen, eine Erklärung zu verlesen, wonach die Aufständischen ab sofort für die Durchsetzung der Verfassung in Eritrea zuständig seien.
Zudem sei laut der Erklärung die Freilassung politischer Gefangener angeordnet worden. Eine unabhängige Bestätigung der Berichte war zunächst nicht möglich, da ausländische Journalisten in Eritrea nicht geduldet werden.
Der eritreische Präsident Issaias Afeworki regiert das Land am Horn von Afrika seit dessen Unabhängigkeit 1993 mit eiserner Hand. Eritrea hatte sich nach jahrzehntelangem Unabhängigkeitskrieg von Äthiopien abgespalten.