Der mexikanische Schriftsteller Carlos Fuentes ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Präsident Felipe Calderón gab den Tod des Autors am Dienstag im Internet-Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt. „Auf dass er in Frieden ruhe“, schrieb er.
Örtlichen Medienberichten zufolge starb Fuentes nach Herzproblemen in einem Spital im Süden der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt. Er gehörte zu den ganz grossen der spanischsprachigen Gegenwartsliteratur und wurde oft in einem Atemzug mit den Nobelpreisträgern Gabriel García Márquez (85) oder Octavio Paz (1914-1998) genannt.
Lange Zeit wurde der am 11. November 1928 geborene Mexikaner jedes Jahr wieder zu jenen gezählt, die ebenfalls mit dem Literaturnobelpreis geehrt werden sollten.
Wie viele mexikanische Dichter hat sich Fuentes in seinem Schaffen in erster Linie mit der Geschichte seines Landes auseinandergesetzt, um dessen Vergangenheit zu analysieren und diese scharf mit der Gegenwart zu konfrontieren.
Eines seiner wichtigsten Bücher, der 1962 erschienene Roman „La muerte de Artemio Cruz“ (Deutsch unter dem Titel „Nichts als das Leben“ erschienen), schildert in stilistischer Brillanz die blutige Geschichte der mexikanischen Revolution und geht bitter mit dem Verrat an deren Idealen ins Gericht. Zugleich schildert er darin den moralischen Verfall derjenigen, die dank der Revolution zu Reichtum und Macht kamen.