Michael D. Higgins wird neuer Präsident Irlands

Der Labour-Politiker Michael D. Higgins wird der 9. Präsident der Republik Irland. Nach Auszählung von bis zu 80 Prozent der Stimmen lag Higgins in den wichtigen Stimmbezirken mit praktisch uneinholbarem Vorsprung vor seinen Mitbewerbern Sean Gallagher und Martin McGuinness in Führung.

Michael D. Higgins liegt mit einem praktisch uneinholbaren Vorsprung vorne und gewinnt wahrscheinlich das Rennen um das Präsidentenamt (Bild: sda)

Der Labour-Politiker Michael D. Higgins wird der 9. Präsident der Republik Irland. Nach Auszählung von bis zu 80 Prozent der Stimmen lag Higgins in den wichtigen Stimmbezirken mit praktisch uneinholbarem Vorsprung vor seinen Mitbewerbern Sean Gallagher und Martin McGuinness in Führung.

Das berichtete das irische Fernsehen RTE. Mit dem Endergebnis wird erst am Samstag gerechnet. Der unabhängige Bewerber David Norris, einer der sechs Gegenkandidaten von Higgins, gratulierte dem 70 Jahre alten früheren Kulturminister bereits am Nachmittag zum Sieg.

Auch der irische Aussenminister Eamon Gilmore und dessen Vorgänger Micheal Martin sprachen Higgins ihre Glückwünsche aus. „Er wird ein exzellenter Präsident und Botschafter für Irland sein“, sagte Martin.

Die Wahlbeteiligung lag bei nur etwa 50 Prozent und damit deutlich unter der bei den Parlamentswahlen im März, als 70 Prozent der Iren abgestimmt hatten.

Vor allem repräsentative Aufgaben

Der irische Präsident hat vor allem repräsentative Aufgaben. Er soll eine moralische Instanz sein; ausserdem ernennt er den Premierminister oder löst das Parlament vor Neuwahlen auf.

Die Nordirin Mary McAleese war 14 Jahre lang Präsidentin und durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Der neue Präsident soll am 11. November für eine Amtszeit von sieben Jahren vereidigt werden.

Higgins hatte bereits während des mit harten Bandagen geführten Wahlkampfes lange Zeit in Führung gelegen, war dann aber von dem unabhängigen Bewerber Sean Gallagher überholt worden.

Auf der Zielgeraden des Wahlkampfes hatte der frühere IRA-Aktivist und Sinn-Fein-Kandidat Martin McGuinness jedoch Vorwürfe aufgebracht, Gallagher sei in einen Spendenskandal um 5000 Euro verwickelt. Gallagher geriet daraufhin unter Druck.

Wählerbefragungen im Auftrag des irischen Fernsehsenders RTE hatten ergeben, dass 25 Prozent der Wähler sich noch im Laufe der letzten Tage vor dem Wahltag umentschieden haben. Mehr als die Hälfte davon hätten sich von Gallagher abgewendet.

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